Seine Verhaftung erschütterte die Metal-Welt. Mit seiner Band As I Lay Dying feierte Tim Lambesis (38) weltweit Erfolge, landete in den Charts ganz vorne. Doch 2013 warf der Sänger all das fort, als er versuchte, einen Auftragsmörder anzuheuern, der seine Frau beseitigen sollte. Lambesis hatte sich ein Jahr zuvor von ihr getrennt.
Doch der Mann, dem er 20'000 Dollar für den Mord versprach, war ein Polizeibeamter in Zivil. Lambesis wurde verhaftet und nach seinem Schuldgeständnis zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Im Dezember 2016 wurde der Metal-Musiker frühzeitig entlassen.
Zu seiner Tat hat sich Lambesis seitdem nie geäussert – bis jetzt. Denn nun gab Lambesis im deutschen Szene-Magazin «Metal-Hammer» sein erstes Interview nach seiner Freilassung. Und der Sänger beschönigt nichts.
«Ich sass in einem dunklen Loch»
2013 sei schon vor seiner Verhaftung die dunkelste Phase seines Lebens gewesen: «Ich sass in einem dunklen Loch. Ich kann nicht einschätzen, inwiefern die Substanzen (Steroide, Anm. der Redaktion), die ich einnahm, diese Entwicklung beschleunigten. Aber die Verantwortung trage allein ich.»
Aus Angst davor, nach einer Scheidung den Kontakt zu seinen Kindern zu verlieren, habe er den Plan mit dem Auftragsmörder geschmiedet: «Zu jener Zeit hatte ich grosse Sorgen und Ängste. Ich dachte, dass mein Schmerz durch diese Tat verschwinden würde. Ich konnte nicht erkennen, wie wahnsinnig diese Idee war, die Selbstsucht war zu gross.» Lambesis betont ausdrücklich, dass er keinen Grund für seine Straftat gehabt habe.
Comeback nach Entlassung
Als er 2016 aus der Haft entlassen wurde, sei das für den Sänger «fast surreal» gewesen. «Wie in einem Kinofilm, einem Traum. Ich konnte es kaum glauben. Es gab eine Art Willkommens-Party. In der ersten Woche habe ich mich erst mal quer durch meine Lieblingsgerichte gefuttert.»
Seit 2018 ist der Musiker nun wieder mit As I Lay Dying auf Tour, am 20. September erscheint das neue Album der Metal-Truppe. «Uns war klar, dass wir auf Widerstände stossen würden – nachvollziehbarerweise», sagt Lambesis zu dem Comeback. Aber: «Für mich persönlich ging es vor allem darum, wieder gemeinsam Musik komponieren und spielen zu können.» (klm)