Coronabedingt stand allein die Musik im Zentrum der Wiedereröffnung des «musikalischen Leuchtturms» der Stadt, wie sich Hans-Georg Hoffmann, künstlerischer Direktor des Sinfonieorchesters Basel, in einer Ansprache ausdrückte. Den geladenen Gästen blieb es verwehrt, mit Champagner-Glas durch die prachtvollen neuen Foyerräume zu wandeln. Und im wegen der Tausendergrenze für Veranstaltungen nur zu drei Viertel gefüllten Saal herrschte Maskenpflicht.
Vier Jahre lang wurde der wegen seiner herausragenden Akustik gerühmte Musiksaal umfassend saniert, Die Architekten Herzog & de Meuron sorgten mit einem Erweiterungsbau ganz im neobarocken Stil des Altbaus aus dem Jahr 1876 zudem für neue, grosszügige Foyerräume.
77,5 Millionen Franken kostete der Bau. Davon stammten über 35 Millionen von privaten Spendern. 38 Millionen hatte der Kanton beigetragen.
Im Zentrum der Bauarbeiten stand die Wahrung der Akustik, die zu den besten der Welt gehört. Versucht wurde darüber hinaus, den Originalklang des Saals nach dem ersten Umbau im Jahr 1905 wieder zu beleben - dies vor allem, um die Obertöne wieder vermehrt zur Geltung zu bringen, die bei verschiedenen Umbauten gedämpft worden waren.
Dass sich die Mühe gelohnt hatte, zeigte sich bereits beim ersten Ton des Konzerts. Wie bei der ursprünglichen Eröffnung vor über 140 Jahren begann das Konzert mit der Ouvertüre von Mozarts «Zauberflöte». Hier konnte der Musiksaal seine erneuerte klangliche Qualität bestens unter Beweis stellen.
Das Sinfonieorchester Basel lotete das Klangspektrum unverstärkter Musik in seiner ganzen Bandbreite aus. Bei den uraufgeführten Naturtönen der Alphorn-"Einkreisung» von Helena Winkelmann klappte diese ebenso wie beim Geigy Festival Concerto für Orchester und Basler Trommel von Rolf Liebermann und den festlich-pathetischen Klängen des vierten Satzes von Bethovens 5. Sinfonie.
(SDA)