2020 geht es unter anderem ums Schmecken und um Musik mit anderen Mitteln: Das Ausstellungsprogramm des Museums Tinguely verspricht schalkhafte, experimentelle und politische Kunst, garniert mit einem Blick zurück auf die wilden frühen Schaffensjahre des Künstlers, dessen Name das Museum trägt.
In der ersten Ausstellung ab 19. Februar setzt das Museum seine thematische Serie mit Kunst fort, die sich ganz praktisch und direkt mit den menschlichen Sinnen befasst. An der Reihe ist dieses Mal der Geschmacksinn - oder wie es im Ausstellungstitel heisst «Der Geschmack der Kunst". Angekündigt sind Werke von Künstlerinnen und Künstlern aus allen Weltteilen.
In einer Kabinettausstellung der Reihe «Danse macabre» führt das Museum ab 15. April den künstlerischen Dialog mit Tinguelys apokalyptischen Spätwerk «Mengele-Totentanz» fort. Eingeladen ist der mexikanische Künstler Pedro Reyes, der unter dem Motto «Return to Sender» aus Waffen und Waffenteilen automatische Musikinstrumente baut, die Stücke aus den Produktionsländern der Waffen spielen.
Der Japaner Taro Izumi geht ab 10. Juni mit viel Schalk und Hintersinn an die Grenzen der Realität, die er mit zum Teil höchst absurden Bildern und Installationen umkreist. Es wird die erste grosse Einzelausstellung mit Werken des Künstlers in der Schweiz sein.
Ab 10. Oktober wird schliesslich auch der Hauskünstler Jean Tinguely wieder einmal im Zentrum einer Sonderausstellung stehen. Das Museum wird einen Blick auf die Pariser Impasse Ronsin werfen, eine legendäre Künstlerkolonie, wo Tinguely in den 1950er-Jahren lebte und arbeitete.
Der Ort auf dem Montparnasse ist mit vielen weiteren bedeutenden Künstlernamen verbunden, etwa mit Max Ernst, Constantin Brancusi, Jasper Johns und Niki de Saint-Phalle. Die Ausstellung trägt den vieldeutigen Titel «Impasse Ronsin. Mord, Liebe und Kunst im Herzen von Paris".
(SDA)
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