Offiziell eröffnet wird der Erweiterungsbau am Sonntag im Beisein von Bundesrätin Simonetta Sommaruga, wie die Museumsverantwortlichen am Donnerstag bekanntgaben. Auch Gertsch, der am Freitag seinen 89. Geburtstag feiert, wird an der Eröffnung erwartet.
Durch den Ausbau entstanden drei neue Ausstellungsräume, darunter einer, der für den Vier-Jahreszeiten-Zyklus reserviert ist. Der Zyklus entstand in den Jahren 2007 bis 2011 und gilt laut Museum als Höhepunkt im späten Schaffen des Künstlers. Den Ankauf der vier Gemälde ermöglichte Mäzen Willy Michel.
Der neue Baukörper zeigt sich von aussen schlicht und skulptural. Geschaffen hat ihn der Emmentaler Architekt Martin Sturm, der bereits für den ursprünglichen Museumsbau verantwortlich zeichnete. Er entwarf eine Form, an deren Hülle sich je nach Sonnenstand die Vier Jahreszeiten ablesen lassen.
Mäzen Michel trägt rund zwei Drittel der Investition von drei Millionen Franken. Knapp eine Million Franken steuert der Lotteriefonds des Kantons Bern bei.
Ebenfalls am Sonntag wird die Ausstellung «Franz Gertsch. Frühling, Sommer, Herbst und Winter» eröffnet. Sie knüpft an die Eröffnungsausstellung von 2002 an, legt den Fokus aber auf die eigene Sammlung und die seither entstandenen Werke.
Gertsch schuf ganze Werkgruppen für verschiedene Räume des Museums. Der erste Ausstellungsraum zeigt in vertrauter Kombination das Porträt «Silvia I» mit «Gräser I-IV» - eine Zusammenstellung, die schon bei der Eröffnung des Ursprungsbaus präsent war.
Die zweite Kombination befindet sich im Erweiterungsbau: Hier hat die Werkgruppe der Vier Jahreszeiten einen massgeschneiderten, kapellenartigen Raum bekommen.
Die weiteren Räume zeigen zwei malerische Frühwerke aus den 1950er-Jahren sowie Gemälde und Holzschnitte, die zwischen 1986 und 2018 entstanden sind. Erstmals in der Schweiz gezeigt wird das jüngste Gemälde von Franz Gertsch, «Grosse Pestwurz» von 2018.
Die Ausstellung in Burgdorf ist bis 18. August zu sehen.