Museen
Bündner Kunstmuseum mit zwei Premieren zur Wiedereröffnung

Nach der unfreiwilligen Pause wegen der Corona-Pandemie öffnet das Bündner Kunstmuseum in Chur am (morgigen) Dienstag wieder die Tore. Neu zu sehen sind Arbeiten von zwei Frauen, einer Bündnerin und einer Italienerin.
Publiziert: 11.05.2020 um 15:28 Uhr
Handarbeit, eine Videoinstallation von Evelina Cajacob, zu sehen im Bündner Kunstmuseum in Chur.
Foto: Kunstmuseum

Zudem immer noch präsent im Museum ist die dritte Künstlerin, Erica Pedretti, mit der Show «Fremd genug». Diese Ausstellung wird wegen der temporären Museumsschliessung bis Ende Juli verlängert. Neu zu sehen sind Arbeiten der Bündnerin Evelina Cajacob (tanzen anders) sowie der jungen Italienerin Ludovica Carbotta (Die Telamonen). Damit zeigt das Museum aktuell Werke von drei Frauen, die unterschiedlichen Generationen angehören.

Die Bündnerin Evelina Cajacob stellte bislang in Galerien aus. Die umfassende Präsentation ihrer Werke in einem Museum bedeutet eine Premiere. Zu sehen sind die Videoarbeiten, Zeichnungen und Arbeiten mit Stoff. Die Exposition verteilt sich auf elf Räume. Und als bisher einzige erstreckt sie sich über die beiden Häuser des Museums, die Villa Planta sowie den 2016 eröffneten Erweiterungsbau.

Die Schau, entstanden in Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum in Bochum (D), spiegelt Schwerpunkte, um die Evelina Cajacobs Arbeiten vorzugsweise kreisen. Zu sehen sind poetische Zeichnungen, in denen Linien dominieren, als würden sie Schwingungen erzeugen. Cajacobs Vorliebe für Arbeiten mit Stoffen kommt zum Ausdruck sowie ihre Beschäftigung mit verschiedenen Materialien, die Zeit, Bewegung und Wiederholung thematisieren.

Zum ersten Mal in der Schweiz überhaupt stellt die 38-jährige Italienerin Ludovica Carbotta aus. Sie lebt in Barcelona. Ihre Ausstellung in Chur sah sie noch nicht. Konzipiert wurde die Schau mit zehn Skulpturen vom Museum im Austausch mit der Künstlerin via Skype.

Ludovica Carbotta lässt sich von den Werken der Bergeller Giacometti-Dynastie inspirieren sowie von Figuren aus der Literatur. Familien und die Beziehungen unter den Mitglieder zueinander beschäftigen sie stark und haben in Chur die Anordnung der Skulpturen im Museumsraum bestimmt.

Trotz Wiedereröffnung, ganz zum Normalbetrieb kehrt das Museum nicht zurück. Es gelten die besonderen Vorschriften wegen der Corona-Pandemie. Unter anderem wurde auf eine Vernissage verzichtet, überdies werden keine Führungen angeboten.

(SDA)

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