Seit neun Monaten muss die ukrainische Braunbärin Jambolina in unwürdigen Umständen leben. Eingesperrt in einem winzigen Käfig, in dem sie sich weder bewegen, noch stehen kann. Ihre Augen sind leer, ihr Schicksal berührt. Ihr Elendsweg begann schon kurz nach der Geburt vor elf Jahren. Nur wenige Wochen danach, wurde sie von einem Mann gekauft, der sie zur Zirkusbärin trainierte. Bis März 2020 trat sie in den Manegen auf. Überwiegend in der Ukraine, aber auch im Ausland. Seit der Corona-Pandemie, sind die Zirkusvorhänge gefallen. Für die Bärin ist keine Verwendung mehr da.
Doch jetzt steht ihre Rettung an. Die internationale Tierschutzorganisation «Vier Pfoten», will Jambolina am 10. Dezember ins Bärenschutzzentrum von Arosa GR überführen. Tierschützerin, Jasserin und Hundetrainerin Monika Fasnacht (56) wird für sie als Arosa-Bärenbotschafterin die Patenschaft übernehmen. «Die traurige Bärin bringt mich zum Weinen. Dass Tiere heute überhaupt noch, egal wo, so gehalten werden, ist ein Skandal, da kann und werde ich nicht wegschauen», sagt sie zu BLICK.
Sie war schon an vorderster Front mit dabei, als der ebenfalls verwahrloste Bär Napa als erster im Bündner Bärenland sein neues, artgerechtes Zuhause fand. Anfangs November musste er wegen Krankheit eingeschläfert werden. «Sein Schicksal hat mich enorm bewegt. Ich durfte bei seiner Rettung mit nach Serbien reisen und alles ganz nah miterleben, es war sehr emotional, das werde ich nie vergessen», so Fasnacht, die ergänzt: «Nun bekommt Jambolina ein neues, artgerechtes Leben und wird hoffentlich bald aufblühen und sich einleben.»
Als Bären-Gotti werde sie die Bärin so oft wie möglich besuchen und ihre Ankunft natürlich mitverfolgen. «Die ersten Schritte von ihr auf natürlichem Boden, das Erlebnis, den Schnee zu entdecken und irgendwann ein Bad draussen zu nehmen. Es macht mich einfach nur glücklich zu sehen, dass die Bären nach so viel Leid endlich ein ihnen entsprechendes Daheim haben.»