Monarchie
William und Kate besuchen Danzig und das KZ Stutthof

Danzig – Von jubelnden Mengen begrüsst, mit Bernsteinschmuck beschenkt - Danzig hiess die britischen Royals am zweiten Tag ihrer Polenreise herzlich willkommen. Im ehemaligen deutschen Konzentrationslager Stutthof trafen Prinz William und Herzogin Kate Holocaust-Überlebende.
Publiziert: 18.07.2017 um 17:43 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 01:09 Uhr
Prinz William und Herzogin Kate (links) mit Holocaust-Überlebenden auf dem deutschen Nazi-Konzentrationslager Stutthof bei Danzig.
Foto: KEYSTONE/AP/CZAREK SOKOLOWSKI

Das Paar war samt seinen Kindern, dem dreijährigen Prinzen George und der zweijährigen Prinzessin Charlotte, in der nordpolnischen Hafenstadt Danzig zu Gast. Zahlreiche Bewohner nutzten die Chance, das Paar am Neptunbrunnen in der Altstadt zu sehen. Mit britischen aber auch Danziger Fahnen jubelten sie ihm zu.

Bürgermeister Pawel Adamowicz, der die beiden 35 Jahre alten Royals in Danzig offiziell begrüsste, übergab im Namen der Stadt Bernsteinschmuck als Geschenk. Der schimmernde Stein wird vor allem entlang der Ostseeküste gefunden: Kate erhielt ein Collier, William Manschettenknöpfe.

Polen ist die erste Station einer fünftägigen Europa-Reise, die die Royals an diesem Mittwoch auch nach Deutschland führen wird. Dort werden sie in Berlin, Heidelberg und Hamburg erwartet.

In Danzig standen zunächst noch ein Besuch des Shakespeare-Theaters sowie des Solidarnosc-Museums auf dem Plan - bei letzterem sollten William und Kate vom ehemaligen polnischen Präsidenten und Friedensnobelpreisträger Lech Walesa begleitet werden. Er stand einst an der Spitze der Solidarnosc.

Mittags hatten die Royals das bei Danzig gelegene ehemalige deutsche Nazi-Konzentrationslager Stutthof besucht und vor Ort mit ehemaligen polnischen und englischen Gefangenen und Holocaust-Überlebenden gesprochen.

Bereits am Montag war die Familie von zahlreichen Warschauern herzlich in der Hauptstadt empfangen worden. Bilder von Prinz George und seiner Schwester Charlotte, die kurzfristig mit auf die Reise genommen worden waren, hatten in Polen für Begeisterung gesorgt.

Doch auch ihr Vater Prinz William konnte punkten, als er bei einem abendlichen Empfang der britischen Botschaft im Warschauer Lazienki-Park die Gäste auf Polnisch begrüsste. In seiner darauffolgenden Rede anlässlich des Geburtstags der Queen lobte er die Beziehungen beider Länder - allerdings dann wieder auf Englisch.

Der Besuch der Royals gilt als Charme-Offensive nach dem Brexit-Referendum. Seither hat der Ruf Grossbritanniens bei den Polen gelitten. Mit fast einer Million bilden sie die grösste Gruppe der EU-Ausländer im Vereinigten Königreich.

Als Polen 2004 der EU beitrat, reisten sie auf der Suche nach Arbeit ein. Schon kurz nach dem Votum fanden sich in mehreren britischen Städten rassistische Schmierereien, Polen wurden als «Parasiten» beleidigt, die Zahl der fremdenfeindlichen Übergriffe stieg. Zudem sind viele auf den Inseln lebende Polen verunsichert, ob sie nach dem EU-Austritt werden bleiben können.

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