Mohamed Nasheed darf die Malediven verlassen
Amal Clooney befreit Ex-Präsident

Amal Clooney kämpfte um seine Freilassung. Nun durfte der Ex-Präsident der Malediven, Mohamed Nasheed, aus medizinischen Gründen sein Land verlassen.
Publiziert: 19.01.2016 um 17:44 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 20:00 Uhr
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Dank Anwältin Amal Clooney durfte Nasheed die Malediven verlassen.
Foto: hgm-press

Es ist der bisher grösste Erfolg von Anwältin Amal Clooney (37): Der in einem äusserst umstrittenen Verfahren verurteilte Ex-Präsident der Malediven, Mohamed Nasheed, hat aus medizinischen Gründen sein Land verlassen dürfen. Wie seine Partei MDP mitteilte, durfte der 48-Jährige am Montagabend für eine Rückenoperation Richtung Grossbritannien starten. 

Mohamed Nasheed durfte die Malediven gestern verlassen.
Foto: AFP PHOTO / MDP

Der erste frei gewählte Präsident der Malediven war vor knapp einem Jahr zu 13 Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil er während seiner Amtszeit von 2008 bis 2012 die Inhaftierung eines Richters angeordnet haben soll.

Mohamed Nasheed wird nun in Grossbritanninen am Rücken operiert.
Foto: AFP PHOTO / MDP

Zahlreiche Beobachter, darunter auch die Europäische Union, bezweifelten aber, dass Nasheed ein faires Verfahren erhalten hatte. Derzeit regiert auf den Malediven Abdulla Yameen, der Halbbruder des früheren Autokraten Maumoon Abdul Gayoom.

Für den Fall war die Ehefrau von George Clooney (54) vergangenes Jahr für längere Zeit auf den Inselstaat im indischen Ozean gereist. Im September wurde das Urteil gefällt, gestern durfte Nasheed schliesslich ausreisen.

Anwältin Amal Clooney verlässt Mitte Dezember das Gefängnis Maafushi auf den Malediven.
Foto: REUTERS/Waheed Mohamed

Dennoch: Die Freilassung gilt nur im Rahmen der medizinischen Behandlung. Die Regierung in Malé erklärte, sie habe Nasheed gehen lassen, nachdem seine Familie eine Haftungserklärung unterzeichnet hätte. Der Bruder Ibrahim Nasheed sei Bürge, bis Nasheed zurückkehre. Nasheeds Partei MDP hingegen behauptet, solch eine «Geisel-Vereinbarung» sei nicht unterschrieben worden. US-Aussenminister John Kerry forderte die maledivische Regierung auf, mehr für die Demokratie im Land zu tun.

Für Amal, die spezialisiert ist auf Menschenrechte und Internationales Recht, ist der Gewinn des Falls vor allem Prestige, denn bisher hatte sie in ihrem (medial begleiteten) Fällen nicht punkten können. Sie schaffte es etwa nicht, die Marmorfragmente der Tempel der Akropolis zurück nach Athen zu bringen und konnte für den kanadisch-ägyptischen Journalisten Mohamed Fahmy keinen Freispruch erkämpfen. (meg)

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