Im Januar fehlte «König Karl» bei der Haute-Couture-Schau von Chanel in Paris, zum ersten Mal in 35 Jahren. Angeblich wegen «Müdigkeit». Lagerfeld, der, so behauptete er, mit sieben Stunden Schlaf auskam und Menschen bewunderte, «die sich selbst kaputt machen», galt als Workaholic.
Triumphaler Aufstieg
Der berühmteste Modeschöpfer der Welt wurde in Hamburg als Sohn des Kondensmilch-Fabrikanten Otto Lagerfeld («Glücksklee») und dessen Frau Elisabeth in grossbürgerliche Verhältnisse geboren. Obwohl er sich «stinkdeutsch» fühlte, verbrachte er sein Erwachsenenleben in Paris. Dorthin zog er 1953 mit seiner Mutter. Seine triumphale Karriere in der Modewelt begann der hyper begabte Schüler mit 16 Jahren: Lagerfeld gewann einen Wettbewerb des Internationalen Wollsekretariats in Paris für einen Mantel-Entwurf.
Im Sturm eroberte er die wichtigsten Pariser Couture-Häuser wie Balmain, Patou, Chloé oder Fendi. Der Start in die grosse Welt kam 1983: Lagerfeld wurde Kreativdirektor bei Chanel. Eine legendäre Marke, der Inbegriff französischer Mode. Nun machte ausgerechnet ein Deutscher die verstaubte Marke, die von reichen Madames gekauft wurde, wieder jung. Aus dem klassischen Chanel-Tweed schneiderte er kesse Kostüme. Haute-Couture-Kleider kombinierte er mit Punkstiefeln oder Sneakers.
Geniale Giftspritze
Neben seinem Ruf als herausragendes Talent pflegte Lagerfeld auch sein Image als begnadete Giftspritze. So behauptete «König Karl» etwa: «Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.» Was ihn aber nicht hinderte, auch in seiner eigenen «KL»-Kollektion Jogginghosen anzubieten, immerhin halbwegs elegante: Ganz konnte auch er den Zeitgeist nicht ausblenden.
Zwar behauptete Lagerfeld, er koche nicht, fahre kein Auto und betrete niemals einen Supermarkt – doch der Besitzer von mehr als 300'000 Büchern zeigte ein unglaubliches Gespür für Trends. Schon 1996 machte er eine Kollaboration mit dem deutschen Versandhaus Quelle und behauptete bei der Präsentation in Berlin, es bestehe kein Grund, «dass gute Mode teuer sein» müsse. Heute sagt sowas jeder.
König mit Kult-Status
Lagerfeld kannte alle, einfach alle, und wenn er jemand favorisierte, dann war das wie ein Ritterschlag. Claudia Schiffer, Baptiste Ciabiconi, Nicole Kidmann, Cara Delavigne, Bella Hadid, alle seine «Musen» avancierten zu Stars – selbst seine Katze Chupette.
Kult-Status erlangte Lagerfeld auch durch seine Eloquenz, Schlagfertigkeit und Exzentrik, die er in Interviews und Talkshow-Auftritten an den Tag legte. Ohne Rücksicht auf die Reaktionen behauptete er zum Beispiel, dass er auf die Meinung der meisten Menschen pfeife. Oder lieber einen «hochklassigen Escort-Service» zu buchen als mit einem Menschen zu schlafen, den er liebe. Der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel attestierte er eine «geistreiche Spitznase» und 2017 behauptete er, Muslime seien «die schlimmsten Feinde der Juden», und diese hole Deutschland nun ins Land. Damit entfachte er einen Skandal. Trotzdem: Der schillernde König Karl wird fehlen.
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