Hier macht Sven Epiney seinem Freund einen Antrag
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Live im Fernsehen:Hier macht Sven Epiney seinem Freund einen Antrag

Mit seinem Heiratsantrag im Live-TV schreibt Sven Epiney Fernseh- und Gleichstellungsgeschichte
Dieser Kniefall bewegt die Schweiz

Für ihn ist es ein romantischer Akt. Damit ebnet er aber auch anderen gleichgeschlechtlichen Paaren den Weg: Sven Epiney hat seinem Freund Michael Graber vor laufender Kamera einen Heiratsantrag gemacht.
Publiziert: 31.03.2019 um 22:50 Uhr
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Aktualisiert: 01.04.2019 um 09:35 Uhr
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Geniessen ihren ersten Tag als Verlobte gemütlich daheim: Sven Epiney und Lebenspartner Michael Graber.
Foto: zvg
Katja Richard

Ausschlafen, zmörgele im Bett und die Zweisamkeit geniessen: Nachdem Sven Epiney (47) mit seiner Liebeserklärung am TV die Schweiz zu Tränen gerührt hat, geniessen er und sein Frischverlobter Michael Graber (26) einen fast normalen Sonntag. Bloss die roten Rosen erinnern an den besonderen Anlass.

Am Abend zuvor überraschte Epiney im Finale von «Darf ich bitten?» mit einem Heiratsantrag. Dem sonst so souveränen Moderator stockte für einmal die Stimme, als er vor seinem Liebsten auf die Knie ging. Nicht der Sieg spiele eine Rolle, sondern «mit wem ich mein Leben verbringen will, und das bist du. Und ich hoffe, du willst das auch. Ich möchte sehr gerne dein Mann werden und hoffe, du auch meiner.» 

Mut für die Frage aller Fragen

Epiney zweifelte nicht daran, dass ihm sein Lebenspartner ein Ja schenken würde. «Ich wusste nur nicht, ob ich nach unserem Auftritt auch wirklich den Mut aufbringen würde, ihm die Frage aller Fragen zu stellen», sagt er zu BLICK. Seit acht Jahren sind die beiden ein Paar, der Entscheid zum Antrag reifte bei Epiney, nachdem entschieden war, dass sie beim Finale zusammen tanzen würden. Allein das war ein öffentlicher Liebesbeweis, auf einen Heiratsantrag vor Tausenden von TV-Zuschauern war Graber aber nicht vorbereitet: «Umso emotionaler empfand ich die schönen Worte von Sven. Ich werde diesen Augenblick niemals vergessen.»

Überrascht war auch Sandra Studer (50), die als Moderatorin durch die Show führte. Epiney hatte sie zwar darüber informiert, dass er seinem Michael nach dem Tanzen noch mit Blumen danken wollte. «Er fragte mich, ob ich ihm dazu auch das Mikrofon überlassen würde. Ich ahnte schon, was das bedeuten könnte, aber ich war letzten Endes genauso baff wie alle anderen.» Auch beim SRF wusste man nichts vom Heiratsantrag, nur einzelne Mitarbeiter hatten Kenntnis davon, dass «eine Überraschung» geplant war.

Ein Problem darin, dass ein SRF-Mitarbeiter die öffentliche Bildschirmfläche für einen so privaten Moment nutzt, sieht man im Leutschenbach nicht, im Gegenteil. «Eine solche Liveshow lässt ganz besondere Momente zu – das war sicher einer davon. Heiratsanträge gehören zu den emotionalsten Momenten im Leben und sind deshalb ein beliebter Bestandteil von Sendungen wie ‹Happy Day› – weiter gab es auch bereits Anträge bei ‹Jeder Rappen zählt› oder in ‹Ich schänke dir es Lied›», heisst es in einer Stellungnahme. 

Ein Grund, die Home-Ehe zu legalisieren

Aussergewöhnlich ist jedoch, dass es sich dabei um ein gleichgeschlechtliches und prominentes Paar handelt. «Wir gratulieren ihnen von Herzen! Ein weiterer Grund, endlich die Home-Ehe zu legalisieren», lautet der Kommentar von Tamy Glauser (34) und ihrer Freundin Dominique Rinderknecht (29). Denn eine richtige Heirat ist für das Paar wohl frühestens im Jahr 2022 möglich, sofern die Initiative «Ehe für alle» bis dahin alle Hürden genommen hat. Heute gibt es für schwule und lesbische Paare nur die eingetragene Partnerschaft. 

Für Begeisterung sorgt Epineys Einlage zur besten Sendezeit bei der Schwulenorganisation Pink Cross. «Es macht die Liebe von gleichgeschlechtlichen Paaren sichtbar. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg, dass das nichts Aussergewöhnliches mehr ist, sondern ganz normal», sagt Geschäftsleiter Roman Heggli (28). Auch wenn Epiney mit seinem Antrag mehr ein privates als ein politisches Statement setzen will, einen Einfluss habe es dennoch. «Er nimmt eine wichtige Vorbildfunktion ein und sorgt in breiten Kreisen für mehr Akzeptanz», resümiert Heggli.

Die Magie des Augenblicks macht TV-Geschichte

Unvergessen bleibt der Antrag damit nicht nur für das Paar und die vielen Zuschauer, Epiney schreibt damit auch ein Stück TV-Geschichte und Gesellschaftspolitik. «Es ist doch schön, wenn es auch am Fernsehen diese ungeplanten Momente gibt», sagt Studer. «Sven hat die Magie des Augenblicks genutzt, und das war total stimmig.»

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