Sie ist die Königin der Selbstinszenierung, erfindet sich regelmässig neu. Auch an der diesjährigen Grammy-Verleihung in Los Angeles schockte Madonna (64) ihre Fans mit einem neuen Look – aber vermutlich eher unfreiwillig. Über den eigenwilligen schwarzen Zweiteiler, die lilafarbenen Mega-Pumps, Peitsche und Prinzessin-Leia-Frisur hätten die Fans vermutlich hinwegsehen können.
Nicht zu übersehen war hingegen das völlig veränderte Gesicht der Queen of Pop. Glatt gebügelte Stirn, aufgedunsene Wangen, blondierte Augenbrauen und Schmollmund: Bei ihrer Preisverleihungsrede achtete wohl niemand auf ihre Worte.
Dass Madonna sich seit Jahren regelmässig unters Messer legt, ist kein Geheimnis. Jetzt hat es die Sängerin allerdings mehr als übertrieben. «Da ist nicht nur Hyaluron und Botox im Spiel», bestätigt der plastische Chirurg Christian Roessing (52) von Metropolitan Aesthetics gegenüber Blick. In seinen Praxen in Berlin, Köln und neu auch Zürich führt er unter anderem die Eingriffe durch, von denen Madonna in den letzten Jahren offenbar zu viele hatte.
Patientinnen verlieren den Bezug zur Realität
Er erklärt: «Es scheint relativ frisch zu sein, das Gesicht ist noch sehr geschwollen. Ich vermute, sie hat eine Fadenbehandlung machen lassen.» Von den Fäden aus Polymilchsäure könne man Hunderte ins Gesicht fädeln. «Dadurch wird die Struktur gefestigt und Volumen aufgebaut. Die Fäden lösen sich auf und man kann den Vorgang wiederholen.»
Roessing selbst bietet die Fadenbehandlung auch an. «Wir erzielen damit gute Ergebnisse, vor allem am Hals. Aber nicht in dem Ausmass wie bei Madonna.» Ihr Gesicht sei völlig überfüllt, was einen weiteren Nebeneffekt hat: «Die Augen werden immer kleiner. Eventuell hat sie zusätzlich die Unterlidkante straffen lassen.» Dabei könne man zusätzlich einen Cateye-Effekt erzielen.
Roessings Resumé: «In dem Alter verliert ein Gesicht durch solche Eingriffe an Leben.» Darum sei es umso wichtiger, Patientinnen manchmal in die Schranken zu weisen. «Wenn sie den Bezug zur Realität verlieren, muss man sie darauf hinweisen», sagt der plastische Chirurg.