Der autobiografische Roman «Mars» war 1977 eine Sensation. Darin gab der krebskranke Federico Angst unter dem Pseudonym Fritz Zorn dem gutbürgerlichen, gefühlskalten Milieu, in dem er aufwuchs, und mithin der ganzen Gesellschaft die Schuld an seiner Krebserkrankung. Den Tumor in seinem Hals deutete er als «verschluckte Tränen».
Bisher hielt man dieses wuchtige Werk für singulär, zumal Angst, der vor genau 40 Jahren mit 32 starb, im Buch behauptete, er habe alle früheren Notate vernichtet. Nun hat Diego León-Villagrá in dessen nachgelassene Schriften «ganz andere» Texte entdeckt als den wutdurchtränkten «Mars», Spielerisches voller absurdem, kafkaeskem Humor. Mit dem Förderbeitrag wird der Germanist den Nachlass nun erforschen und publizieren.
Schon sehr viel weiter ist das zweite Herausgeberprojekt gediehen, welches das Migros Kulturprozent auszeichnet: «Was kann einer allein gegen Zen Buddhisten. Erzähltes, Philosophisches, Gedichte und Dramatik von Mani Matter» erscheint am 15. November und zeigt, dass der Begriff «Chansonnier» für den 1972 tödlich verunfallten Matter viel zu eng gegriffen ist.
Als Herausgeber der Textsammlung zeichnen Guy Krneta, Raphael Urweider, Benjamin Schindler, Jürg Halter, Pedro Lenz, Lukas Bärfuss und Meret Matter.