Dafür hat das Festival auch den Berner Schriftsteller Guy Krneta engagiert. Er ist Mitglied der zurzeit achtköpfigen Autorengruppe «Bern ist überall", die das gesprochene Wort in wechselnden Zusammensetzungen als Performance darbietet.
Im Manifest der Gruppe heisst es: «Wir fordern die Gleichstellung aller Sprachen. Wir fordern die Förderung des ÜBERALL auf allen Ebenen. Wir fordern die Förderung der Sprachkompetenz in einem umfassenden Sinn: Sprache ist hier und jetzt. Sprache ist überall."
Guy Krneta ist somit ein Prototyp eines Schreibenden, der an einem Übersetzerfestival die Stimme erhebt. Mit seinem Text «Unger üs» steigt er am 9. März um 14.31 Uhr in Basel in einen Waggon des IC 6 ein und unterhält damit die Besucherinnen und Besucher, die mit ihm nach Olten reisen.
Wer von Biel anreist (Abfahrt 14.17 Uhr), trifft auf Studierende der Universität Lausanne, die sich dem Thema «Übersetzen» widmen. Ab Bern (14.34 Uhr) sucht die Übersetzerin Yla von Dach «das Wort im Heuhaufen", ab Luzern (14.30 Uhr) übersetzt Marina Pugliano illustrierte Bücher in italienische Sprache, und ab Zürich (14.30 Uhr) gibt es ein Lyrik-Speed-Dating mit Lydia Dimitrow.
Die Veranstaltung in der Schützi Olten dauert von 16 Uhr bis spät am Abend. Zu hören sind Yla von Dach im Gespräch mit «ihren» Schreibenden Antoinette Rychner und Michel Layaz. Zudem Dialektautoren wie Pedro Lenz, die sich mit Übersetzern unterhalten.
Auskunft über das Übertragen eines literarischen Textes in eine andere Sprache geben auch der rätoromanische Schriftsteller Leo Tuor und zwei seiner Übersetzer. Zum Ausklang des Festivals schlägt Šuma Čovjek, eine zehnköpfige Band mit schweizerisch-bosnisch-algerischen Wurzeln, musikalische Brücken.
"aller-retour» wird organisiert von der ch-Stiftung für eidgenössische Zusammenarbeit. Unterstützt wird sie von der Kulturstiftung Pro Helvetia, dem Centre de traduction littéraire de Lausanne und dem Übersetzerhaus Looren in Wernetshausen ZH. Das Festival findet alle zwei Jahre statt.