Kurator Obrist, der regelmässig in der Spitzengruppe der «Power 100» auftaucht, vernetze Künstler, Kuratoren und Wissenschaftler und sei «immer überall», sagte «ArtReview»- Chefredakteur Mark Rappolt. Obrists Einfluss gehe über die Kunstwelt hinaus.
Obrist verdrängte die Schweizer Galeristen Iwan & Manuela Wirth vom Spitzenrang. Sie werden aber von «ArtReview» immer noch als dritt-einflussreichste Instanz im weltweiten Kunstbetrieb geführt.
Sechs Plätze verloren hat die Schweizer Sammlerin, Mäzenin und Regisseurin Maja Hoffmann. Die Gründerin der LUMA Stiftung, die seit 2010 kontinuierlich im Ranking gestiegen ist, fiel auf Platz 26 zurück.
Der Direktor der Art Basel, der Amerikaner Marc Spiegel, machte drei Plätze gut und liegt jetzt auf dem 22sten. Wieder in die Top 100 eingetreten ist der Aargauer Lorenz Helbling, der Gründer der ShangART: Platz 76.
Grosser Verlierer ist der chinesische Künstler Ai Weiwei: Er fiel vom zweiten auf den zehnten Rang zurück. Nachdem die chinesischen Behörden letztes Jahr das Reiseverbot gegen ihn aufhoben und er viel Publicity bekam, ist es dieses Jahr wieder stiller um ihn geworden. Auch Jeff Koons muss einen markanten Rückschlag verzeichnen: Er fiel von Rang 14 auf 30.
Überraschend ist der gestiegene Einfluss zweier deutscher Künstler, die es unter die ersten Zehn schafften. Die Video-Künstlerin Hito Steyerl kletterte von Rang 18 auf 7, Fotokünstler Wolfgang Tillmans stieg von Platz 11 auf 9.
Auf der aktuellen Rangliste ist auch mehr Frauenpower spürbar. So wurde neben Tate Britain-Direktor Nicholas Serota auch die neue Chefin der Tate Modern, Frances Morris, auf Platz 5 gesetzt. Morris ist die erste Frau an der Spitze der Tate Modern in London.