Die Covid-19-Pandemie habe die selbsternannte Kunststadt Basel quasi lahmgelegt, sagten die Initianten der Kunsttage Basel am Dienstag auf dem Münsterplatz vor den Medien. Sinnbildlich dafür sei das Vakuum, das mit der Absage der Kunstmesse Art Basel entstanden sei, verdeutlichte der Basler Galerist Carlo Knöll, der das Ganze vor knapp neun Wochen ins Rollen gebracht hatte.
Er lancierte die Idee der Kunsttage Basel und schaffte es, 49 Museen, Galerien und Ausstellungsräume mit ins Boot zu holen. Von der erhabenen Fondation Beyeler bis zum Off-Space Kaskadenkondensator Basel sind alle dabei. Dazu gesellt sich auch die Liste Art Fair, die sich nach der Absage der Messe nun mit einer Plakataktion und einer digitalen Plattform präsentiert, während die Art Basel technischen Support leistete.
Gemeinsam wollen sie ein Zeichen der Wiederbelebung des Kulturlebens als «wichtiges Element des urbanen Daseins» setzen, wie Daniel Kurjaković, Programmkurator am Kunstmuseum Basel sagte. Die gemeinsame Initiative sei auch als Anregung an die einzelnen Player der Kunststadt Basel gedacht gewesen, mit neuen Projekten aus dem Lockdown auszutreten, ergänzte Knöll.
Während die Programmverantwortlichen mit den Medienleuten sprachen, wurde im Hintergrund die grosse Holzinstallation «Standtune for the square» des litauischen Künstlers Augustas Serapinas aufgebaut. Sein Werk lehnt sich an historische Verteidigungsanlagen an und versteht sich dadurch auch als Symbol für die Abschottung, welche die Lockdown-Zeit beherrscht hatte.
Das Werk ist Teil eines Kunstparcours im öffentlichen Raum mit Werken, die sich mehr oder weniger explizit mit der Ausnahmesituation auseinandersetzen. Kuratiert wurde die Schau zeitgenössischer Kunstwerke von Samuel Leuenberger, der mehrere Jahre auch für den Parcours der Art Basel zuständig war, sowie von den Direktorinnen der Kunsthalle Basel und des Kunsthauses Baselland, Elena Filipovic und Ines Goldbach.
Der Titel des Parcours, der sich von der historischen Basler Altstadt bis zum Campus der Künste hinzieht, lautet «Das Mögliche ist ungeheuer». Der Name will Programm sein. Der Auftritt der Künstlerinnen und Künstler solle die Erfahrungen von Kunst in Krisenzeiten offenlegen, sagte Leuenberger.
(SDA)
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