Sie erlebt den schlimmsten Albtraum ihres Lebens. Am Samstag machte Mirjam «Mimi» Jäger (37) ihrem Ärger Luft. Sie wollte mit ihrem Verlobten, Ex-Bachelor Rafael Beutl (34), in der Zürcher Innenstadt shoppen. Doch wegen der «Black Lives Matter»-Demonstranten standen sie 45 Minuten lang im Stau. Sie liess daraufhin ihre 32'000 Instagram-Follower wissen, dass es auch mal genug sei mit Demonstrieren.
Seit da erlebt der einstige Freestyle-Skistar einen Shitstorm mit Beleidigungen, gar Morddrohungen. «Ich wollte nur darauf aufmerksam machen, wie uncool es ist, wenn sich 15'000 Leute ohne Einhaltung von Social Distancing in der Stadt bewegen.» Auf den Inhalt der Demo sei sie nie eingegangen.
Ein Post mit schwerwiegenden Folgen für die Zürcherin. Ihr Leben als Influencerin ist lahmgelegt. Für die Post, die Mobiliar, Ikea und kleinere Unternehmen wirbt sie auf Instagram für deren Produkte. Dafür wird sie bezahlt.
Mimi Jäger wurde rausgeworfen, bevor mit ihr gesprochen wurde
Ausser Ikea haben sich alle geschäftlich von ihr getrennt, wollten nicht mit Rassismus in Verbindung gebracht werden. «Sie haben mich wegen einem Missverständnis wohl voreilig fallen gelassen», so die im siebten Monat schwangere Jäger. «Ich wollte niemanden verletzen, das bedauere ich», sagt sie und ergänzt: «Ich habe nichts falsches gesagt, schon gar nichts rassistisches. Vielleicht kam das nicht ganz so sensibel rüber. Und verzichte nicht auf das Recht der freien Meinungsäusserung.» Es erschüttere sie, dass irgendwelche Leute Unternehmen anschreiben, die sofort reagieren und nicht erst das Gespräch mit ihr suchen. «Wäre schön, wenn alle das Video anschauen würden. Es geht dabei um Corona und nicht um Rassismus.»
Die Post entschuldigt sich bei Influencerin und räumt Fehler ein
Dieser Meinung scheint mittlerweile auch die Post zu sein, die BLICK noch während des Live-Interviews bei Blick TV, am Mittwoch, kurz vor halb zwölf Uhr schrieb: «Es war nie die Absicht der Post, Mirjam Jäger Rassismus vorzuwerfen. Wenn durch unseren Tweet dieser Eindruck entstanden ist, dann tut uns das leid. Es ist uns ebenso wichtig, dass in der Schweiz die freie Meinungsäusserung möglich ist – und dazu gehören auch Demonstrationen.»
Weiter räumt die Post ein: «Dass wir mit Mirjam Jäger vor dem Tweet nicht persönlich in Dialog getreten sind, war nicht richtig. Aber wir haben seit Dienstag Nachmittag das persönliche Gespräch mit Mirjam Jäger gesucht. Und wir bedauern sehr, dass das bisher nicht möglich war und wir uns vorderhand erst mit ihrem Management austauschen konnten. Denn uns ist wichtig, jetzt aus erster Hand die persönliche Sicht der Dinge von Mirjam Jäger zu hören und zu verstehen. Das erlaubt uns auch, eine abschliessende Meinung zu bilden. Umso mehr freut es uns, dass Mirjam Jäger uns nun zeitnah einen persönlichen Austausch in Aussicht gestellt hat.»
Ob die Post nun gedenkt, mit Mimi Jäger weiterhin zu arbeiten, lässt sie bis anhin unbeantwortet.