Mit einer Klage vor Gericht wollen Fans den letzten Rest des Rufs von Musikstar Michael Jackson retten: Drei französische Fanclubs reichten Klage gegen zwei Männer ein, die den verstorbenen «King of Pop» in einer TV-Dokumentation des Kindesmissbrauchs bezichtigen.
Sie werfen den Männern die «Verunglimpfung des Andenkens» des verstorbenen Musikers vor. Das Gericht im nordfranzösischen Orléans plant für Juli eine Anhörung in der Sache.
Vorwürfe diskreditieren
Die Kläger - unter ihnen der Fanclub The Michael Jackson Community - wollten vor Gericht erreichen, dass die Pädophilie-Vorwürfe gegen Jackson diskreditiert werden, sagte am Freitag ihr Anwalt Emmanuel Ludot.
Die Klage richte sich gegen Wade Robson und James Safechuck. Die beiden Männer hätten in der TV-Dokumentation «extrem schwer wiegende Vorwürfe» gegen Jackson vorgebracht, sagte Ludot. Dies betreffe nicht nur Jacksons Ruf, sondern die «gesamte Gemeinschaft seiner Fans».
Anwalt hat Erfahrung mit Jackson
Der Anwalt hatte bereits schon einmal ein Verfahren in Zusammenhang mit Michael Jackson erfolgreich zu Ende geführt. Er hatte Jacksons Arzt Conrad Murray auf Schmerzensgeld verklagt. Der Arzt habe bei unzähligen Fans Leid ausgelöst, weil er Jackson das Narkosemittel verabreichte, das letztlich zum Tod des Sängers führte. Ein Gericht hatte Ludot damals Recht gegeben, es verurteilte Murray allerdings nur zu einer symbolischen Strafzahlung von einem Euro.
Der US-Fernsehsender HBO hatte die zweiteilige Dokumentation «Leaving Neverland» Anfang des Monats gezeigt. Sie erzählt die Geschichte von Robson und Safechuck, die nach eigenen Angaben im Alter von sieben und zehn Jahren von Jackson sexuell missbraucht worden waren.
Jackson war im Juni 2009 an einer Überdosis des Narkosemittels Propofol gestorben. Der «King of Pop» sah sich bereits zu Lebzeiten immer wieder dem Vorwurf des Kindesmissbrauchs ausgesetzt. 2005 wurde er in einem spektakulären Gerichtsverfahren freigesprochen. Seine Karriere und sein Ruf nahmen jedoch dauerhaft Schaden. (SDA)
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