Wie das Magazin «Rolling Stone» unter Berufung auf den Neffen des ehemaligen Gangsterbosses am Freitag (Ortszeit) berichtete, starb Lucas im Alter von 88 Jahren eines natürlichen Todes. Lucas war der erste Afroamerikaner, der zum Chef der New Yorker Mafia aufstieg.
Im Jahr 2007 nutzte der britische Filmregisseur Ridley Scott die Lebensgeschichte des berüchtigten Drogenbosses von Harlem als Vorlage für «American Gangster". Der Thriller spielt im New York der 1970er Jahre.
Der Afroamerikaner wuchs in North Carolina auf und wurde Ende der 1960er Jahre einer der grössten Heroin-Dealer von New York. Das Rauschgift aus Südostasien schmuggelte er nach eigenen Angaben in den Särgen von im Vietnam-Krieg gefallenen US-Soldaten in die USA.
Obwohl Zeitzeugen Lucas Behauptungen immer wieder infrage stellten, übernahm Regisseur Scotts sie für seinen halbbiografischen Film.
Lucas selbst erzählte der «New York Times» im Jahr 2000, dass er auf dem Höhepunkt seiner kriminellen Karriere eine Million Dollar am Tag eingenommen habe. Seinen Reichtum trug er gerne zur Schau, unter anderem beim berühmten Boxwettkampf 1971 zwischen Muhammad Ali und Joe Frazier im Madison Square Garden, den er mit langem Pelzmantel und passendem Hut besuchte.
Nach seiner Verhaftung 1975 und seiner Verurteilung zu 70 Jahren Haft arbeitete Lucas mit den Behörden zusammen. Sechs Jahre später wurde er begnadigt, kam aber 1984 erneut wegen Drogenhandels in Haft. Diesmal musste er seine siebenjährige Haftstrafe absitzen. Sein Leben verarbeitete er in dem 2010 veröffentlichten Buch «Original Gangster".
(SDA)