Und wieder ein Sieg der Kritiker über die Kinokasse beim Schweizer Filmpreis gestern Abend in Genf! Gewinner in der in der Hauptkategorie Bester Spielfilm wird «Ceux qui travaillent» von Antoine Russbach (34), den bisher gerade einmal 4700 Zuschauer sehen wollten. Zudem holt der Film zwei weitere Quartz-Trophäen. Ebenfalls drei Mal triumphiert der Dokfilm «Chris the Swiss» von Anja Kofmehl (37). Auch nicht eben ein Publikumsrenner.
Bei der Vergabe der Preise entscheiden nun einmal nur die Stimmen der Schweizer Filmakademie, die rund 500 Branchenvertreter umfasst. Nicht zum ersten Mal haben Publikumsgeschmack und kommerzieller Erfolg keinerlei Einfluss. Im Fokus stehe die «künstlerische Qualität», heisst es im Leitfaden für die Abstimmenden.
Wie im letzten Jahr
Und so gehen «Wolkenbruch» von Michael Steiner (49) und «Zwingli» von Stefan Haupt (58), die zusammen schon fast eine halbe Million Menschen ins Kino lockten und total sieben Mal nominiert waren, beinahe vollständig unter. Die Ehre der Publikumslieblinge rettet am Ende Joel Basman (29) – als bester Hauptdarsteller in «Wolkenbruch».
Das Bild war letztes Jahr ganz ähnlich: «Blue My Mind» holte damals drei Trophäen – ein Film mit rund 3000 Zuschauern. Ebenfalls karg fiel das Andenken an den vor einem Monat verstorbenen Bruno Ganz (†77) aus, der in Genf 2017 noch mit dem Ehrenpreis ausgezeichnet worden war. Er wird nebst weiteren verschiedenen Filmgrössen gezeigt, im Schnelldurchlauf.
Bester Film: «Ceux qui travaillent» von Antoine Russbach
Bester Schauspieler: Joel Basman («Wolkenbruch»)
Beste Schauspielerin: Judith Hofmann («Der Unschuldige»)
Beste Darstellung in einer Nebenrolle: Pauline Schneider («Ceux qui travaillent»)
Bester Dokfilm: «Chris the Swiss» von Anja Kofmel
Ehrenpreis 2019: Beki Probst
Bester Film: «Ceux qui travaillent» von Antoine Russbach
Bester Schauspieler: Joel Basman («Wolkenbruch»)
Beste Schauspielerin: Judith Hofmann («Der Unschuldige»)
Beste Darstellung in einer Nebenrolle: Pauline Schneider («Ceux qui travaillent»)
Bester Dokfilm: «Chris the Swiss» von Anja Kofmel
Ehrenpreis 2019: Beki Probst