Sie gehört zu den bekanntesten TV-Stars Deutschlands, er zu den talentiertesten Kino-Newcomern der Schweiz: Charlotte Schwab (65, «Tatort») und Max Simonischek (35, «Die Göttliche Ordnung»). Nun standen Mutter und Sohn für die Mega-Produktion «Zwingli» erstmals gemeinsam vor der Kamera.
Im mit Spannung erwarteten Historiendrama verkörpert Schwab die katholische Schwiegermutter des Zürcher Theologen (gespielt von Simonischek), die sich mit aller Kraft gegen die Reformation wehrt. Und somit Zwingli das Leben zur Hölle macht. In einer Szene verflucht sie ihn sogar, da er den Teufel in die Kirche bringe.
«Ziemlich gewöhnungsbedürftig»
Die Mutter in der Rolle der unbarmherzigen Schwiegermutter – war diese Kombination für den Sohn nicht komisch? «Oh doch», antwortet Simonischek lachend. Vor allem zu Beginn der Dreharbeiten sei es «ziemlich gewöhnungsbedürftig» gewesen, das eigene Mami als Gegner zu haben. «Glücklicherweise haben wir uns aber schnell an unsere Aufgabe gewöhnt und uns gegenseitig nicht mehr als Mutter und Sohn wahrgenommen, sondern als Schauspieler.»
Trotz spezieller Umstände hätten die beiden ihre Arbeit fantastisch gemacht, schwärmt Produzentin Anne Walser (39), die für die Mutter-Sohn-Premiere im Kino verantwortlich ist. «Sie sind das beste Bespiel dafür, dass der Apfel manchmal tatsächlich nicht weit vom Stamm fällt», ergänzt Regisseur Stefan Haupt (56).
«Dank meiner Mutter»
Dabei wollte Max Simonischek lange Zeit gar nicht Schauspieler werden. «Obwohl ich im Theaterumfeld gross geworden bin, realisierte ich erst mit Anfang zwanzig, dass dieser Beruf auch mich glücklich machen könnte», erklärt er.
Den Entscheid, eine ähnliche Laufbahn wie seine Mutter und sein Vater, Schauspieler Peter Simonischek (71, «Toni Erdmann»), einzuschlagen, habe er nie bereut. Am allerwenigsten jetzt, nach dem Ende der «Zwingli»-Dreharbeiten. «Ich hatte wahrscheinlich noch nie so viel Freude an einem Film», sagt der Junior. «Und das natürlich auch dank meiner Mutter, der schwierigen Schwiegermutter!»