Wir suchen Grusel-Fans
Warum schaut man eigentlich Horrorfilme?

Manche können nicht genug davon kriegen, andere halten sich die Augen zu: Horrorfilme. Auch in der Blick-Redaktion gehen die Meinungen auseinander. Wir wollen der Faszination auf den Grund gehen und suchen echte Gruselfilm-Experten.
Publiziert: 21.04.2021 um 16:01 Uhr
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Aktualisiert: 27.01.2022 um 09:48 Uhr
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Die erfolgreichsten Horrorfilme aller Zeiten – Platz 10: «Halloween» (2018), 255 Millionen Dollar.
Foto: IMDb
Community-Team

Es gibt zwei Sorten Menschen: Diejenigen, die ihr Popcorn im halben Kinosaal verteilen, sobald sie wegen einem Film auch nur ein bisschen erschrecken; und die Furchtlosen, deren Grinsen mit jedem Tropfen Kunstblut noch breiter wird. Nicht jeder verträgt Horrorfilme, und es braucht wohl eine gewisse Abgebrühtheit, um ein ordentliches Leinwandgemetzel geniessen zu können.

Auch wir in der Blick-Redaktion sind uns uneinig. Im Folgenden liest du zwei Meinungen zum Thema Horrorfilme. Und falls du selber ein echter Grusel-Fan bist: Melde dich mit dem Formular unten und erkläre uns deine Faszination!

Pro: «Am besten so echt wie möglich»

«Mal ehrlich: Gibt es ein Filmgenre, das mehr Überraschung und Entsetzen zugleich erzeugt, als Horrofilme? Wenn es einen vor Spannung in den Sessel drückt, dass einem das Blut in den Adern gefriert. Diese Gänsehautmomente und das unangenehme und nagende Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Szenen, in denen man gebannt auf den Bildschirm schaut und nicht weiss, ob man hinsehen soll oder nicht. Man wartet und weiss, gleich kommts: Grauen und Entsetzen.

Horrorfilme müssen verstören. Adrenalinkick inklusive. Sie hatten für mich schon als Kind ihren Reiz. Und bis heute mit fast 30 Jahren schaue ich Horrorstreifen aus demselben Grund: Sie haben etwas Abartiges, Abnormales, Angsteinflössendes. Und doch bleibt mir immer bewusst: Es ist nur ein Film. Ich begebe mich in eine Welt zwischen Realität, Fantasie und meinem schlimmsten Albtraum. Man kann sich natürlich fragen, warum man sich das antut in einer Welt, die schon schaurig genug ist?

Das Ausloten der eigenen Toleranzgrenze macht das Ganze so spannend. Am liebsten mag ich Filme, die so echt wirken, wie nur möglich. Wie etwa die Filmreihe ‹Final Destination›. Ein Horrorfilmklassiker mit Zufällen, die im echten Leben auch passieren könnten. Und das Beste daran: Nach der ängstlichen Anspannung kommt (fast) immer die erleichterte Entspannung. Es kommt sehr selten vor, dass ich bei einer Szene nicht hinschauen kann. Und doch würde ich einen blutigen Slasher nicht unbedingt alleine schauen. Das macht es eben auch aus. Gemeinsam erzeugen Horrorfilme am meisten Gruselspass. Zusammen zittern, schweissnasse Hände, Herzklopfen bis zum Hals. Jedes Geräusch lässt einen zusammenzucken. Moment, was war das gerade für ein Geräusch auf dem Flur?»

Lea Blum, Community Editorin

Contra: «Ich musste mir eingestehen, dass das nichts für mich ist»

«Versteh mich nicht falsch, ich renne nicht schreiend weg, wenn irgendwo im Fernsehen Blut fliesst. Im Gegenteil: Als junger Schnaufer stand ich auf Horrorfilme – oder zumindest redete ich mir das ein. Mit neun sah ich zum ersten Mal ‹Scream›. Auch wenn das aus Erwachsenenperspektive nun wirklich eher eine schwarze Komödie als ein echter Schocker ist, fuhr mir das ziemlich ein. Meine Eltern hatten mich gewarnt, aber ich wollte nicht hören – du hattest eh recht, Mami.

Als Teenager spielte dann wohl ein gewisser Gruppenzwang mit: Von ‹Texas Chainsaw Massacre›, über ‹The Ring›, bis hin zu den gefühlten hundertachtundfünfzig Teilen von ‹Saw› schauten wir uns nächtelang alles an, was auch nur ein bisschen Gänsehaut versprach. Ich weiss nicht mehr, welcher Film es genau war, aber als ich eines Abends alleine zu Hause war und mich fast schon vor meiner Katze fürchtete, musste ich mir eingestehen, dass dieses Genre eigentlich nichts für mich ist.

Ich verstehe den Reiz des Nervenkitzels absolut und vielleicht geht es ja auch um eine Form der Alltagsflucht. Darum, aus sichere Distanz Dinge zu erleben, die uns nicht einmal im Albtraum in den Sinn kommen würden. Kann ich nachvollziehen. (Randbemerkung: Was ich nicht verstehe, sind Menschen, die sich sowas alleine antun – was ist falsch mit euch?!) Aber für mich stimmen ganz einfach Aufwand und Ertrag nicht, wenn ich einen anderthalbstündigen Adrenalinschub mit zwei Wochen Paranoia bezahle. Nää, dann doch lieber ‹Bachelorette›, das ist unheimlich genug.»

Neil Werndli – Community Editor

Bist du ein Horrorfilm-Nerd?

Wir wollen dem Phänomen weiter auf den Grund gehen und suchen deshalb echte Horrofilm-Fans. Gehörst du zu der Sorte Mensch, die Freddy Krueger und Michael Myers fast schon als Freunde sehen? Hast du eine riesige Gruselfilm-Sammlung und bist bereit, uns deine Faszination für das Genre zu erklären? Dann melde dich mit dem Formular unten!

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