Halle Berry knutscht Adrien Brody auf dem roten Teppich
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22 Jahre nach Skandal-Kuss:Halle Berry knutscht Adrien Brody auf dem roten Teppich

Von traurig bis lustig
Das waren die Tratschthemen auf dem Oscar-Teppich

Filmfans verfolgte in der Nacht auf Montag gebannt die Vergabe der Oscars. Doch was neben den Werken auf der Leinwand genauso interessierte: Was hinter den Kameras im Geheimen passierte. Unser Hollywood-Reporter hat genau hingeschaut.
Publiziert: 09:39 Uhr
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Aktualisiert: 10:22 Uhr
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Blick-Hollywood-Reporter Christian Thiele war an der Oscar-Verleihung in L.A. vor Ort.
Foto: Christian Thiel

Auf einen Blick

  • Erhöhte Sicherheitsmassnahmen bei den Oscars. Kamala Harris feiert zu Hause
  • Gene Hackmans Tod war Gesprächsthema. Wolfgang Puck kocht zum 30. Mal
  • Diane Warren verlor zum 16. Mal. Cynthia Erivo könnte jüngster EGOT-Gewinner werden
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Christian ThielePeople-Redaktor, Hollywood (USA)

Diese Sicherheitsmassnahmen gehen auf keine Hundehaut. Bereits seit Samstagnacht um 22 Uhr war der Bereich rund um das Hollywood Highland Arenal, wo die Academy Awards stattfinden, abgeriegelt. Und zwischen Polizei, Bundespolizei und FBI waren auch Secret Service und Hundestaffeln unterwegs. Diese schnüffelten an jedem Wagen, der bis auf eine Meile an den roten Teppich auf dem Hollywood-Boulevard herankam. Oder selbst an Blick-Hollywood-Korrespondenten Christian Thiele, der es von seinem Büro auf dem Walk of Fame bis zu den Oscars nur 1000 Meter Fussweg hat.

Laut Gerüchten steckte hinter dem Security-Aufwand ein Auftritt der Ex-Vizepräsidentin Kamala Harris (60) – was sich als falsch erwies. Dough Imhoff (61), der Ehemann der ehemaligen Vizepräsidentin, postete ein Foto seiner Frau auf X, das diese im Pulli mit hochgesteckten Haaren mit einer Schüssel Chips in der Küche des Paares zeigt. Mit dem Kommentar: «Vorbereitung zur Oscar-Watch-Party». 

Kamala Harris rüstet sich für die Oscar-Nacht mit Chips aus.
Foto: X

Der Tod von Gene Hackman war Tuschelthema Nummer 1

Ein häufiges, trauriges Gesprächsthema unter den Journalisten sowie den Stars auf dem roten Teppich war der Schock-Tod von Hollywood-Legende Gene Hackman. Die Theorie Nr. 1, was passiert sein könnte: Der 95-Jährige hatte einen Herzinfarkt erlitten und seine Frau war mit seinen Pillen gestolpert und fatal auf den Kopf gefallen.

Diane Warren hofft darauf, dass ihr Ehren-Oscar in diesem Jahr einen Freund in ihrer Vitrine bekommt. Die Filmkomponistin ist zum unfassbaren 16. Mal für «The Journey» (aus dem Film «The Six Triple Eight») für «Best Song» nominiert und hatte die ersten 15 Mal verloren – ein Negativrekord für die Ewigkeit. Die 68-Jährige verriet, dass sie auch in diesem Jahr wie gewöhnlich eine Siegesrede vorbereitet und mit dabei hat. Wobei sie befürchtet, «dass ich wahrscheinlich ohnmächtig auf die Bühne getragen werden muss, wenn mein Name aufgerufen wird!» Das wäre eine Show gewesen – hätte sie nicht zum 16. Mal verloren.

Komponistin Diane Warren gehört zu den grössten Verliererinnen der Oscars. Sie ging zum 16. Mal leer aus.
Foto: Christian Thiele

Zum Essen gab es Schoggi-Oscars

«The same procedure as every year, Wolfgang!» Ein Oscar ohne ihn kann sich keiner mehr vorstellen. Zum 30. Mal kocht Wolfgang Puck (75) für die Stars beim Governor’s Ball nach den Oscars. Und wie gewöhnlich flanierte der gebürtige österreichische Küchenchef wieder als einer der Ersten über den roten Teppich. Mit seinem vergoldeten Schokoladen-Oscar im Schlepptau, den Sohn Byron tragen durfte. Routine wird Hollywoods Gala Nr. 1 für ihn nie werden, wie der 75-Jährige versicherte: «Es ist die Party des Jahres, auf die ich mich noch genauso sehr freue wie beim ersten Mal.» Seine Lieblingserinnerung aus den letzten drei Jahrzehnten: «Als ich zum ersten Mal meine Hühnerpastete serviert habe und Barbra Streisand (82) mir persönlich gesagt hat, wie sehr sie diese liebt!» 

Wolfgang Puck kocht bereits an seinen 30. Oscars.
Foto: Christian Thiele

Cynthia Erivo hat die Chance, mit einem Gewinn bei den Oscars sich einen «EGOT» – quasi den Grand Slam der Entertainment-Welt – zu sichern. Als jüngster Star aller Zeiten. Denn bis dato hat die «Wicked»-Hexe bereits einen Emmy, einen Grammy und einen Tony Award gewonnen. Die 38-Jährige klang fast fassungslos darüber: «Solche Momente kommen nicht sehr oft und es wäre ein Sakrileg, nicht unsagbar dankbar zu sein!» Bislang sind nur 21 Stars von Audrey Hepburn bis Hugh Jackman Mitglieder des exklusivsten Clubs des Show Business.

Der fieseste Kommentar des roten Teppichs von einem Z-Lister, dessen Namen niemand so wirklich kennt: «Ariana Grande muss vergessen haben, dass sie in ‹Wicked› und nicht ‹Beauty and the Beast› gewesen ist – warum würde sie sonst als laufender Lampenschirm kommen?» Die Sängerin verriet später im Interview, woher der Glitzereffekt kam: In ihrem Saum waren 190'000 Kristalle eingearbeitet.

Demi Moore liess sich trotz Niederlage feiern

Wandelbar ist noch untertrieben. Timothée Chalamet (29) musste sich vom Science-Fiction-Freiheitskämpfer in «Dune» zur realen Musiklegende im biografischen Film über Bob Dylan verwandeln. Der schwierigste Schauspiel-Spagat seines Lebens? Der Schauspieler winkte ab: «Anders als ein Theaterdarsteller kann ich vor der Kamera total daneben sein und dann gibt es die nächste Klappe. Am Ende nehmen sie dann etwas, was passt und mich gut aussehen lässt!» Er ist sehr erfolgreich bescheiden.

«Ich versuche alles, was nur geht, aufzusaugen – damit ich bis zum Ende meines Lebens keine Sekunde vergesse.» Demi Moores Weg über den roten Teppich glich einem Triumphzug. Denn die 62-Jährige liess sich auf dem Höhepunkt ihrer Karriere von Fans, Interviewern und Kollegen feiern. Was sie ihrem jungen Ich am Anfang ihrer Karriere raten würde: «Schätze noch mehr, was du hast und wer du bist! Du bist auf nicht perfekte Weise einfach nur perfekt!»

Revival eines «Skandal-Kusses»

Der «Skandal-Kuss» der Oscars erlebte eine Fortsetzung. Adrien Brody hatte nach seinem ersten Gewinn vor über zwei Jahrzehnten Halle Berry auf der Bühne geküsst. Was 2003 noch ok war, wurde während der «Me-Too-Ära» nachträglich als Skandal hochgepuscht. Doch dass Berry ihrem Kollegen längst für den Schmatzer wider Willen verziehen hat, bewies sie mit einer humorvollen Aktion. Vor den Kameras von «Access Hollywood» drehte sie den Spiess um, trat auf Brody zu und knutschte dem überraschten Schauspieler auf dem Mund. Rache ist süss!

Halle Berry revanchierte sich für Adrien Brodys Kuss-Attacke an den Oscars 2003.
Foto: Screenshot

Die Fans auf Social Media hatten es bereits vorher geahnt: Timothée Chalamet hatte keine Chance, den Oscar als bester Hauptdarsteller mit nach Hause zu nehmen. Doch nicht wegen der Konkurrenz, sondern wegen seiner Freundin Kylie Jenner. Denn wegen dieser erlitt er – laut Cyber-Gemeinde – den «Kardashian-Fluch». Zur Erklärung: Für jeden erfolgreichen Mann, der mit einem weiblichen Mitglied des Kardashian-Clans zusammen kommt, geht es im Leben oder der Karriere danach bergab.

Die diesjährigen Oscars wurden zu einer echten Wiedervereinigungsparty. So fielen sich Penelope Cruz und Scarlett Johansson in die Arme. Die «Black Widow» (40) und die spanische Schauspielerin (50) hatten zusammen vor 17 Jahren in Woody Allens Film «Vicky Cristina Barcelona» vor der Kamera gestanden. Cruz hatte für ihre Rolle einen Oscar gewonnen. Auch Demi Moore und Whoopi Goldberg hatten sich viel zu erzählen. Immerhin liegt es 35 Jahre zurück, seitdem die Beiden in «Ghost – Nachricht von Sam» Co-Stars gewesen waren.

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