Als er 1973 in «Live and Let Die» seinen ersten 007 spielte, hegte man keine Erwartungen an Roger Moore (†89). Kann der das nach Sean Connery (86)? Aber ja – er konnte! Erstens war er ein attraktiver Mann: Schmale Nase, unglaublich blaue Augen, athletisch, aber kein Haudrauf. Allein mit Aussehen hätte er es natürlich nicht geschafft, zwölf Jahre lang in sieben Filmen der Rolle des Geheimagenten Ihrer Majestät Gewicht zu verleihen. Es war seine Ausstrahlung.
Auch in 70er-Jahre Kleidern war er cool
Selbst nach harten Actionszenen wirkte er wie ein britischer Gentleman, der von einem vergnüglichen Jagdausflug zurückkehrt. Nicht einmal die grässliche Mode der 1970er-Jahre konnte dieser Aura etwas anhaben. Alte Privatfotos zeigen ihn in Schlaghosen, Hemd offen bis zum Nabel, Kettchen am Hals. Aber er sah aus wie ein Herr.
Er rettete die Welt mit Humor
Was ihn aber wirklich auszeichnete, war seine Ironie. Die Miene leicht überheblich, die Augenbrauen amüsiert hochgezogen – so rettete er die Welt. Die halb unverschämte, halb schalkhafte Art, mit der er mit seinen Partnerinnen flirtete, das wirkte lässig, charmant, das brachte keiner so hin wie er. Humorvolle Distanz bewahrte er auch privat. Als eine Zeitung schrieb, er sehe in der Rolle des 007 aus wie «ein Abteilungsleiter nach drei Facelifts», konnte er darüber lachen. (b3c)