Tränen für Paul Walker in «Fast and Furious 7»
«Es wird niemals ein Lebewohl geben»

Im siebten Teil von «Fast and Furious» gibt es knallharte Action, ebenso wie tränenreiche Emotionen. Der Film ist eine wunderbare Hommage an den im November 2013 verstorbenen Schauspieler Paul Walker. Blick.ch war bei der Blick am Abend-Vorpremiere dabei.
Publiziert: 01.04.2015 um 09:48 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 20:54 Uhr
Von Franziska Pahle

Hat man den echten Paul Walker (†40) vor sich, oder den digitalen? So richtig lässt sich diese Frage während des Action-Spektakels «Fast and Furious 7» nicht beantworten. Walker verstarb während der Dreharbeiten bei einem schrecklichen Autounfall. Das Filmteam entschloss sich weiterzumachen, schrieb das Drehbuch um und ersetzte die fehlenden Szenen von Paul Walker mit Hilfe seiner Brüder Caleb und Cody als Körperdoubles. Der Rest wurde per CGI (Computer Generated Imagery) hinzugefügt.

Herausgekommen ist eine Ehrung, wie sie für Paul Walker schöner hätte nicht sein können und ihn auf seiner letzten Reise begleitet. «Der Film würdigt Paul Walker», ist sich Zuschauer Raffael Bischof (23) sicher, «jeder der Paul Walker Respekt zollt, sollte sich den Film ansehen.» So sind auch allgemein die Stimmen der Kinobesucher. «Es hat mich überrascht, dass sie das so geschafft haben», meint Lorenza Lanini (23) und fügt hinzu: «Es ist Emotion mit Action.»

Action, Stunts und Explosionen

Worum gehts? Bösewicht Deckard Shaw (grandios gespielt von Jason Statham (47)) will seinen kleinen Bruder rächen, der in Teil sechs zur Strecke gebracht wurde. Er tötet Han (Sung Kang (42)) und zieht damit die Wut von Dom (Vin Diesel (47)) und seiner Crew auf sich, oder wie Dom es ausdrückt: «Seiner Familie». Grund genug für ein rasantes Katz-und-Maus-Spiel rund um den Erdball von London, Tokio über Abu Dhabi und dem Kaukasus bis hin zum spektakulären Showdown in Los Angeles.

Dabei wird so einiges in die Luft gejagt, ordentlich geballert, es explodiert, kracht und knallt an jeder Ecke. Halt «Fast & Furious»! Mega-Stunts und übertriebene, jedoch perfekt choreografierte Kampfszenen runden sich mit mehr oder weniger tiefgründigen einzeiligen Sätzen ab. Die Kameraführung ist eine wahre Freude wenn der Bösewicht mit einem Wurf auf den Boden geknallt wird und die Kamera um 360 Grad mitdreht.

Alles geht so schnell, dass einem kaum Luft zum Atmen bleibt. Die Crew lässt sich mit ihren Autos aus einem Flugzeug fallen, Dom und Brian (Paul Walker) rasen mit einem der teuersten Sportwagen der Welt, dem Lykon Hypersport durch eine Penthouse-Wohnung in Abu Dhabi und fliegen mit viel Krach und Bumm mit dem Fahrzeug von einem Turm zum nächsten, bis der Schlitten zwischen den Häuserschluchten in die Tiefe stürzt. Und wer will bitte nicht sehen, wie Hobbs (Dwayne Johnson (42)) seinen Gipsarm mit purer Muskelkraft sprengt? Weitere Gründe, die für den Film sprechen? Michelle Rodríguez (36) und Kurt Russell (64) in einer ungewöhnlich knallharten Rolle. Das Publikum fiebert mit, als Dom dem Tod nahe ist und man hört den Saal erleichtert aufatmen als klar wird - diesen Typen kriegt so schnell niemand klein.

Eine Hommage an Paul Walker

Nach fast 15 Jahren endet mit Paul Walkers Tod definitiv ein Kapitel in der «Fast and Furious»-Geschichte. Das Publikum ist bei der ergreifenden Schlussszene am Schluchzen und selbst die knallharten Kerle werden ganz still.

ACHTUNG SPOILER: Es ist eine sanfte Szene am Strand, die Crew beobachtet Brian aus einiger Entfernung, wie er mit seiner Familie am Wasser spielt. Dom steht auf und will gehen. «Willst du nicht Lebewohl sagen?», fragt ihn die Crew mit Tränen in den Augen. Seine Antwort: «Es wird niemals ein Lebewohl geben.»

Dom fährt mit seinem Wagen die Strasse entlang. Kurz darauf hält an einer Kreuzung direkt neben ihm ein anderes Fahrzeug und Brian lächelt ihn daraus an. «Wolltest du gehen, ohne dich zu verabschieden?» Erst hier bemerkt der der aufmerksame Zuschauer, dass es nicht mehr Paul Walker ist, der im Wagen sitzt, sondern sein Bruder.

Schon jetzt sind die Zuschauer zu Tränen gerührt, der Saal fühlt mit den Darstellern auf der Leinwand, während Dom im Off seinen Gedanken nachhängt und sagt, dass Brian immer sein Bruder sein wird. Sie fahren los, man sieht die beiden Autos von oben, wie sie nebeneinander die Strasse entlangfahren. Ihre Wege trennen sich symbolisch, als Brian eine andere Ausfahrt nimmt und Dom geradeaus weiterfährt. Es folgt ein wunderschöner Zusammenschnitt verschiedener Szenen der letzten Jahre, das Publikum honoriert das Werk mit Applaus und es wird gross eingeblendet: «Für Paul».

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