Roegs bekanntestes Werk ist der Horrorfilm "Wenn die Gondeln Trauer tragen" aus dem Jahr 1973. Julie Christie und Donald Sutherland spielen darin trauernde Eltern, die denken, dass sie ihre tote Tochter auf einer Reise nach Venedig sehen - auch wegen einer Sexszene bot der Film noch Jahre später Gesprächsstoff. Am 15. August war Roeg 90 Jahre alt geworden.
Geboren 1928 in London, arbeitete sich Roeg in den Filmstudios gegenüber seinem Elternhaus vom Laufburschen zum Kameraassistenten hoch und drehte schliesslich als Kameramann der Second Unit für den Oscar-gekrönten Film "Lawrence von Arabien" (1962).
Doch er hatte immer schon seinen eigenen Kopf: Beim Dreh von "Doktor Schiwago" (1965) geriet er mit dem Regisseur aneinander und wurde gefeuert. Daraufhin filmte er Klassiker wie Francois Truffauts "Fahrenheit 451" (1966) und John Schlesingers "Die Herrin von Thornhill" (1967).
1970 bekam Roeg die Chance, bei dem psychedelischen Gangsterfilm "Performance" Regie zu führen - mit Mick Jagger von den Rolling Stones in der Rolle eines zurückgezogenen Rockstars. Ein Skandalfilm nicht nur wegen der sexuellen Experimente der Hauptpersonen, sondern auch wegen Roegs ungewöhnlicher Sprünge zwischen Wirklichkeit und surrealen Drogenträumen.
Das australische Drama "Walkabout" (1971) etablierte Roeg und seine Montagetechnik als visionär. An der Kinokasse floppte der Film, doch auf Nummer Sicher gehen war nicht Roegs Stil. "Ich habe nie versucht, meinen Ruf zu verbessern", sagte er einmal dem "Telegraph". "Mich nie hochgehangelt. So etwas interessiert mich überhaupt nicht."
Immer wieder arbeitete er auch mit Rockstars und den ganz Grossen des Showgeschäfts zusammen – wie beim Kultfilm "Der Mann, der vom Himmel fiel", in dem der Anfang 2016 verstorbene David Bowie die Hauptrolle spielte.