«Nach kurzem Leid» sei er am Mittwoch in seiner Münchner Wohnung gestorben, teilte seine enge Vertraute Annemarie von Kienlin der Deutschen Presse-Agentur mit. Auch eine Sprecherin des Südwestrundfunks bestätigte den Tod Ammanns.
Der Schauspieler hatte 1939 seinen ersten Filmauftritt im Schweizer Krimi «Wachtmeister Studer». Später erreichte mit seiner Rolle als Detektiv «Graf Yoster» und in der SWR-Serie «Die Fallers» Kultstatus. «Graf Yoster gibt sich die Ehre» war eine der ersten Krimiserien im deutschen Fernsehen und lief von 1967 bis 1976.
Gedreht wurden 76 Folgen - die ersten 24 Episoden noch schwarz-weiss, dann in Farbe. «Die Serie war ein Strassenfeger», erinnerte sich Ammann später. Sie verschaffte dem am 29. September 1912 in Basel geborenen Schauspieler grosse Popularität.
Ein TV-Comeback hatte der Schweizer, der seit mehreren Jahrzehnten in München lebte, schliesslich im Schwarzwald. Von 1994 bis 2000 spielte er in «Die Fallers» mit, einer bis heute laufenden Fernsehserie des Südwestrundfunks (SWR).
Ammann war der erste Schauspieler der Serie und von Beginn an dabei. In 249 Episoden spielte er den Schwarzwälder Landwirt Wilhelm Faller und damit das Familienoberhaupt. Eine ähnlich hohe Bekanntheit wie «Graf Yoster» erreichte er mit dieser Rolle aber nicht.
Erst vor wenigen Tagen hatte der Bayerische Rundfunk begonnen, die Kultserie «Graf Yoster gibt sich die Ehre» wieder zu zeigen. «Die Serie hat heute eine grosse Fangemeinde», sagte eine Sprecherin des BR in München.
Ammann habe bis zuletzt daheim in seiner Wohnung gelebt, sagte von Kienlin, die nach eigenen Angaben seit Jahrzehnten mit dem beliebten Schauspieler eng befreundet war. «Wir waren jeden Tag zusammen. Ich bin seit einer Woche nicht von seiner Seite gewichen.»
Ammann ging es es auch im hohen Alter «verhältnismässig» gut, wie er dem «Blick» im vergangenen März erzählte. Sein Rezept gegen das Altwerden: «Ein Schlückchen Eierlikör am Abend hält mich jung.»
Den Likör trinkt er direkt aus der Flasche, «sonst muss man das Glas immer mit dem Zeigefinger putzen», verriet Ammann. Den Haushalt besorgte Ammann bis fast zuletzt noch selber. Dabei half ihm seine «liebe Freundin», die Baronin von Kienlin.
Deren elf Enkeln war Ammann «quasi ein zweiter Grossvater». Ammanns eigene Söhne leben in Uruguay, «und mein Freundeskreis ist mir dahingestorben», sagte er im März. Ammann war 50 Jahre mit Liselotte Ebnet verheiratet. Sie verstarb 2009.