Bewegender Überraschungsauftritt des kanadisch-US-amerikanischen Schauspielers Michael J. Fox (62), der schwer an Parkinson erkrankt ist. Fox überreichte bei den Bafta-Filmpreisen am Sonntagabend in London die Trophäe für den besten Film – und wurde mit einer Standing Ovation mehr dafür gefeiert als der Bafta-Hauptgewinner.
Als bester Film wurde die Film-Biografie «Oppenheimer» des Briten Christopher Nolan (53) ausgezeichnet – ein Film, der gleich abräumte: Neben dem Preis für den besten Film und die beste Regie erhielt «Oppenheimer» insgesamt sieben Baftas. Als bester Hauptdarsteller wurde Cillian Murphy (47) ausgezeichnet, der den als Vater der Atombombe geltenden US-Physiker Robert Oppenheimer (1904–1967) verkörpert.
Der beste Hauptdarsteller des Abends war in den Augen des Publikums aber Michael J. Fox. Er wurde im Rollstuhl auf die Bühne gebracht. Erst staunte die Menge verblüfft, dann tobte sie.
«In Tränen aufgelöst»
Fox bestand darauf, auf dem Podium zu stehen, um den Preis zu überreichen. Er riss alle Kräfte zusammen, schlüpfte in seine alte Rolle als Entertainer – und glänzte. Bei der Vorstellung der Nominierten für den besten Film beschrieb er das Kino als «Magie», die «das Leben verändern» könne.
«Es gibt einen Grund», fügte er hinzu, «warum man sagt, dass Filme magisch sind. Denn Filme können deinen Tag verändern», sagte Fox. «Sie können deine Sichtweise verändern. Manchmal kann es dein Leben verändern», sagte der, für den seine schwere Erkrankung alles im Leben verändert hat. Fox sprach davon, dass Filme die Menschen zusammenbringen: «Egal, wer du bist oder woher du kommst.»
«Was für eine Legende»
Nicht nur im Publikum flossen die Tränen. Auch auf X schrieben User, sie seien in Tränen ausgebrochen, als Fox die Bühne betrat. «Ich war in Tränen aufgelöst», gestanden gleich mehrere. «Absoluter Held», so ein Tweet. «Was für eine Legende.»
Fox wurde 1991 im Alter von 29 Jahren mit Parkinson diagnostiziert. Im Jahr 2000 gründete er seine Stiftung, um ein Heilmittel zu finden. Seitdem hat er zwei Milliarden Dollar für die Forschung gesammelt.
Emma Stone holt Toppreis
Einziger Wermutstropfen des Bafta-Abends: Bei der Entgegennahme des Hauptpreises würdigte die Oppenheimer-Crew Fox mit keinem Wort.
Als beste Hauptdarstellerin wurde Emma Stone (35) für ihre Rolle in «Poor Things» geehrt. Sie spielt darin eine Leiche, die von einem wahnsinnigen Wissenschaftler wieder zum Leben erweckt und mit dem Hirn eines Fötus ausgestattet wird.
Stone schlug unter anderem die Deutsche Sandra Hüller (45, «Anatomie eines Falls») und «Barbie»-Darstellerin Margot Robbie (33) aus dem Feld.
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