Bisher drehte er vor allem ernste Filme. Nun hat der Schweizer Marc Forster (48) einen Familienfilm gemacht. Er hat einen guten Grund dafür, dass er sich plötzlich mit Kinderheld «Pu der Bär» auseinandersetzt: Tochter Lia Enéa (9).
Marc Forster: Sie schaute sich ein «Pu der Bär»-Cartoon auf ihrem iPad an. Plötzlich drehte sie sich zu mir um und sagte: «Kannst du nicht endlich auch mal einen Film für mich machen? Alle deine Filme sind immer nur für Erwachsene.»
Und Sie haben Ja gesagt?
Genau. Allerdings habe ich ihr gesagt, dass mein Film nicht nur für Kinder sein wird, sondern für alle Menschen. Mit einer wundervollen Botschaft von einer Zukunft voller Licht, Hoffnung und Freude.
Gibt es noch etwas, das Sie anders machen, seit Lia da ist?
Als ich noch nicht Vater war, habe ich mir meine Zeit sehr egoistisch eingeteilt. Heute spüre ich ein grosses Verantwortungsgefühl. Die perfekte Work-Life-Balance habe ich aber noch immer nicht gefunden.
Wann waren Sie letztmals in den Ferien?
Ich hatte nach dem Ende der Dreharbeiten im November eine Woche Urlaub. Danach habe ich dann wieder quasi bis heute sieben Tage die Woche durchgearbeitet.
Hatten Sie als Kind oft mit Stofftieren gespielt?
Ja. Ich hatte als Bub viele Stofftiere, denen ich Namen und eigene Charaktereigenschaften gegeben habe. Ich nahm sie mit in den Wald und kreierte eine imaginäre Welt.
Genauso wie Christopher Robin.
Richtig. Der Film hat tatsächlich ein paar autobiografische Aspekte.
Was haben Sie aus Ihrem Film gelernt?
Er hat mich daran erinnert, dass man möglichst viel Zeit mit Menschen verbringen sollte, die man liebt. Es ist wohl jedem schon passiert, dass man sich zu sehr in seine Arbeit vertieft und vergisst, was wirklich wichtig ist im Leben.
Haben Sie sich bei Lia für die Inspiration bedankt?
Sie hat jetzt die gesamte Plüschtiersammlung von Pu und seinen Freunden zu Hause. Ich habe sie alle vom Set mitgebracht.