Am Dienstag sorgte eine Nachricht aus Hollywood ans kleine Filmland Schweiz auch in Solothurn für grosse Aufregung: Mit dem Animationsfilm «Ma vie de Courgette» und dem Kurzfilm «La femme et le TGV» wurden erstmals in der hiesigen Filmgeschichte gleich zwei Werke für einen Oscar nominiert.
Filmtage-Direktorin Seraina Rohrer und ihr Team gratulierten den Regisseuren mit Champagner und einer Sondervorstellung. Die Nominierten durften am Mittwoch schliesslich gleich noch einmal jubeln: Beide Filme wurden für einen Schweizer Filmpreis nominiert, «Courgette» hat zudem Chancen auf den französischen César.
Trotz der reichen Nominationsernte standen natürlich auch Filme selbst im Fokus der Filmtage. Grossen Publikumszuspruch erhielt etwa Alice Schmids neuer Dokumentarfilm «Das Mädchen vom Änziloch», ein feinfühliges Porträt über ein Bauernmädchen, das der Sage über die mystische Felsschlucht auf den Grund gehen will. Der Film der «Kinder vom Napf»-Regisseurin kämpft um den «Prix du Public».
Der Dienstag stand im Zeichen der Filmbildung: In verschiedenen Rahmenveranstaltungen diskutierte die Branche darüber, ob Film als Schulfach eingeführt werden soll. Er wünsche sich das, erklärte Ivo Kummer, Filmchef beim Bundesamt für Kultur und Vorgänger von Seraina Rohrer, in einem Interview mit Fernsehen SRF.
Am Donnerstagabend geht für die Filmtage mit den Preisvergaben auch eine Ära zu Ende: Christine Beerli, Präsidentin der Schweizerischen Gesellschaft Solothurner Filmtage, legt nach 11 Jahren ihr Amt nieder.