Der US-Filmproduzent Harvey Weinstein soll nach übereinstimmenden US-Medienberichten wegen mutmasslicher sexueller Übergriffe noch diese Woche verhaftet werden. Weinstein wolle sich am Freitag den Behörden stellen, hiess es.
Die Staatsanwaltschaft in Manhattan werde Anklage erheben. Seit Monaten laufen Ermittlungen gegen Weinstein nach Vorwürfen mehrerer Frauen wegen sexuellen Missbrauchs. Auch Behörden in London und Los Angeles ermittelten.
Ermittlungen wurden erweitert
Auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur dpa bei Weinsteins Sprecher gab es zunächst keine Reaktion. Auch die New Yorker Staatsanwaltschaft wollte sich zunächst nicht äussern. «Es gibt keine Informationen, die ich derzeit mitteilen kann», sagte eine Sprecherin.
Zuvor war bekanntgeworden, dass die Ermittlungen gegen Weinstein in den USA auf Bundesebene ausgeweitet worden. Die Ermittler wollen unter anderem herausfinden, ob der 66-Jährige etwa Frauen dazu gebracht habe, über Staatsgrenzen hinweg zu reisen, um sie belästigen zu können. Laut «New York Times» wird auch untersucht, ob Weinstein gegen das Anti-Stalking-Gesetz verstossen habe, etwa um Opfer einzuschüchtern.
Der einst einflussreiche Filmproduzent hat Fehlverhalten eingeräumt, bisher aber Vorwürfe von nicht-einvernehmlichem Sex zurückgewiesen. Die von ihm gegründete Filmfirma hatte Weinstein nach Bekanntwerden der Vorwürfe im Oktober 2017 entlassen, seine Frau hatte sich von ihm scheiden lassen. (SDA)