Sie ist eine Favoritin im Oscar-Rennen: Amanda Seyfried (35) verkörpert in «Mank» die legendäre Hollywood-Schauspielerin Marion Davies (1897–1961), die eine Affäre mit dem Zeitungszaren William Randolph Hearst (1863–1951) hatte.
Blick: Wussten Sie viel über das Leben von Marion Davies?
Amanda Seyfried: Im Vorfeld nicht. Erst als ich mich mit meiner Rolle zu beschäftigen begann. Da fand ich heraus, dass Marion eine sehr witzige Frau war. Mit ihr hätte man gut ein Bier trinken gehen können.
Obwohl ihr Ruf nicht der beste war.
Das interessierte sie nicht. Sie war der Überzeugung, dass sie jedem Mann intellektuell überlegen war. Das denke ich übrigens auch von mir. Allerdings habe ich drei Jahrzehnte gebraucht, so etwas von mir zu behaupten. Aber besser spät als nie.
Davies und Hearst waren 20 Jahre zusammen und hatten ein gemeinsames Kind. Trotzdem hat er sie nie geheiratet.
Sie hatten eine sehr tiefe Verbindung und haben einander vertraut. Marion hat ihn geliebt. Allerdings eher auf emotionaler als auf körperlicher Basis. Er war ja auch viel älter. Sie hätte ihn dennoch nie verlassen, weil er ihr Sicherheit und Geborgenheit gab. Er hatte eine Art Vaterrolle in ihrem Leben.
Bereits mit elf Jahren begann Amanda Seyfried ihre Karriere als Kindermodel, später trat sie in Soap-Operas auf, unter anderem in «All My Children». Nebenbei ging sie in New York zur Uni. Zu ihren bekanntesten Filmen gehören «Alpha Dog» (2006) und die Musicalfilme «Mamma Mia!» (2008) und «Les Misérables» (2012). 2017 heiratete sie den Schauspieler Thomas Sadoski (44). Das Paar hat zwei Kinder.
Bereits mit elf Jahren begann Amanda Seyfried ihre Karriere als Kindermodel, später trat sie in Soap-Operas auf, unter anderem in «All My Children». Nebenbei ging sie in New York zur Uni. Zu ihren bekanntesten Filmen gehören «Alpha Dog» (2006) und die Musicalfilme «Mamma Mia!» (2008) und «Les Misérables» (2012). 2017 heiratete sie den Schauspieler Thomas Sadoski (44). Das Paar hat zwei Kinder.
Sie sind im September zum zweiten Mal Mutter geworden. Wie war die Geburt?
Die Geburt war leider ein bisschen anders als die meiner Tochter vor drei Jahren. Immerhin konnten mein Mann und meine Mutter mit dabei sein. Die Hebamme ist eine sehr gute Freundin von mir. Angesichts der Horrorstorys von Geburten in Spitälern in Zeiten von Corona hatte ich es okay.
Finden Sie mit einem Baby und einer Dreijährigen noch Zeit für sich selbst?
Ja. Wir leben seit dem Ausbruch der Pandemie auf unserer Farm im US-Bundesstaat New York und sind drei Erwachsene zu Hause. Meine Mutter ist nämlich mit eingezogen und hilft uns sehr.
Sie haben Ihre Schwangerschaft vor der Öffentlichkeit geheim gehalten. Warum?
Das hat sie so einzigartig gemacht. Normalerweise bekomme ich keine Chance, ein Privatleben zu haben. Mein Leben ist ein offenes Buch, ich teile auch viel auf Social Media. Aber einige Dinge will ich doch geheim halten. Es war so cool, die Welt mit der Nachricht zu überraschen: Schaut mal, ich habe ein zweites Baby!
Wie hat Ihre Tochter Nina reagiert, als sie erfahren hat, dass sie einen kleinen Bruder bekommt?
Da sie ja noch nicht einmal drei war, haben wir es ganz behutsam gemacht und sie mit eingebunden. Weil sie ja auch sah, dass Mamas Bauch immer grösser wurde.
Gibt es schon Eifersüchteleien?
Nein. Sie geht sehr vorsichtig mit dem Kleinen um. Sie ist für ihr Alter ziemlich selbstsicher.
Wie die Mutter?
Gar nicht. Ich hatte kaum Selbstbewusstsein, als ich aufwuchs. Das kam erst mit dem Alter. Deshalb war es mir so wichtig, meiner Tochter von Anfang an das Gefühl zu geben, dass sie immer gut genug sein wird, egal, was sie tut.
Geniesst sie das Leben auf der Farm?
Ja. Sie lädt immer wieder Freunde zu Playdates mit unseren Tieren ein. Wir haben einen privaten Streichelzoo. Ich wünschte, ich hätte das auch gehabt, als ich klein war.