Er war vor sechs Jahren der Verdingbub im gleichnamigen Film des Schweizer Regisseurs Markus Imboden (61). Für sein eindringliches Spiel wurde Max Hubacher (23) als bester Darsteller mit dem Schweizer Filmpreis ausgezeichnet. Nun schlüpft der ehemalige Junior des Berner Quartierklubs FC Breitenrain für den Film «Mario» in die Rolle eines U21-Fussballers beim BSC Young Boys. Dort verliebt er sich in einen Mannschaftskameraden, gespielt vom deutschen Schauspieler Aaron Altaras (21). Homosexualität ist ein heikles Thema in der Fussballwelt, das wurde sich «Mario»-Regisseur Marcel Gisler (57) bewusst, als er im Vorfeld der Dreharbeiten recherchierte.
«Der Fussball ist aufgeladen mit homoerotischen Posen»
«Ich habe keinen aktiven Fussballprofi getroffen, der sich outen wollte», so der Regisseur. Bisher bekannt sind im Spitzenfussball nur die Outings der deutschen Ex-Profis Thomas Hitzlsperger (34) und Marcus Urban (46), der kürzlich sagte, er kenne mindestens 25 schwule Fussballprofis.
«Der Fussball ist aufgeladen mit homoerotischen Posen. Die Spieler umarmen und küssen sich und hauen einander auf den Po beim Torjubel», staunt Hubacher über die Tatsache, dass Homosexualität bei den Fussballprofis nach wie vor ein Tabu ist. «Im Fussball ist es wie in der Schauspielerei, es gibt viele Homosexuelle. Aber aus Imagegründen will man das nicht öffentlich machen», sagt der Berner, der seit drei Jahren in Leipzig (D) an der Hochschule für Musik und Theater ein Schauspielstudium absolviert.