Letztes Jahr war sie als eigensinnige Kommissarin in der TV-Krimiserie «Wilder» zu sehen, nun wechselt sie die Fronten: Sarah Spale (39) übernimmt die Hauptrolle des Junkie-Mamis im Film «Platzspitzbaby», der lose auf dem gleichnamigen Bestseller von Michelle Halbheer (28) aus dem Jahr 2013 basiert. Die Autobiografie der jungen Zürcherin berührte damals die Schweiz und führte wochenlang die Literatur-Hitlisten an.
Diese düstere Rolle einer Mutter, die sich im Drogensumpf von Zürich der frühen 90er-Jahre verliert, sei Spale auf den Leib geschneidert, erklärt Produzent Peter Reichenbach (64), der bereits mit Filmen wie «Verdingbub» (2011) und «Nachtzug nach Lissabon» (2013) für Aufsehen sorgte: «Sarah bringt für diese komplexe Figur nicht nur das Talent, sondern auch die nötige Bandbreite als Charakter-Darstellerin mit – sie ist die Idealbesetzung!»
Besuch in einer Drogenanlaufstelle
Wochenlang hat Spale Geschichten aus dem Milieu der Süchtigen recherchiert und zur Vorbereitung auch einen Tag in einer Drogenanlaufstelle in Basel verbracht. Sie wollte damit ein Gefühl für die Randständigen und ihre tristen Lebensbedingungen bekommen.
Wenn die Baslerin nicht vor der Kamera steht, arbeitet sie Teilzeit in einem Jugendzentrum. Dieses Gespür für Heranwachsende half der zweifachen Mutter, eine gute Beziehung zu ihrer Filmtochter Mia aufzubauen, die von der zwölfjährigen Luna Mwezi gespielt wird. Das Mädchen mit den braunen Locken wurde unter 120 Kindern ausgesucht.
Gedreht wird an Original-Schauplätzen
Die Dreharbeiten zu «Platzspitzbaby» starten am 22. April, gedreht wird an Original-Schauplätzen in Zürich. Die offene Drogenszene im Herzen der Limmatstadt sorgte zwischen 1986 bis 1992 weltweit für Schlagzeilen. Täglich tummelten sich bis zu 3000 Fixer in den städtischen Parkanlagen.
Die Verfilmung der bewegenden Geschichte eines Mädchens, das in diesem Drogenmilieu aufwächst, sei die notwendige Aufarbeitung dieses Zürcher Gesellschaftstraumas, meint Produzent Reichenbach: «Was mich an dieser Geschichte besonders bewegt, ist ihr glückliches Ende. Das Mädchen versinkt selber nicht im Drogensumpf wie beispielsweise Christiane F. im Klassiker ‹Wir Kinder vom Bahnhof Zoo›, unser Mädchen schafft es, sich zu einer gesunden jungen Frau zu entwickeln.»
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