Darf man über den konservativen Islam lachen? Unbedingt, findet die österreichische Regisseurin Eva Spreitzhofer (51), die in ihrer Hit-Komödie «Womit haben wir das verdient?» ernste Fragen zu islamischen Feministinnen, Burkini und dem Ramadan klärt und damit offenbar den Nerv des Kinopublikums trifft. Der Film feierte vergangenen Herbst am Zürcher Filmfestival Weltpremiere und wird vom Publikum seither gefeiert, und zwar auf der ganzen Welt. Aktuell läuft die Komödie auch in den Schweizer Kinos.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht die 16-jährige Wienerin Nina, die aus heiterem Himmel beschliesst, zum Islam zu konvertieren – zum Leidwesen ihrer liberalen Mutter Wanda. «Ich bin zu hundert Prozent diese Mutter», erklärt Spreitzhofer im BLICK-Interview. «Meine beiden Töchter, die 19 und 21 Jahre alt sind, haben mich zu dieser Story inspiriert. Für mich als liberal denkende Frau wäre es das Schlimmste, wenn meine Kinder sich plötzlich einer streng-konservativen Religion verschreiben würden.» Dabei spiele es keine Rolle, ob Islam oder orthodoxes Judentum, betont die bekennende Atheistin. «Ich bin nicht dogmatisch, aber mich provoziert ein enges religiöses Frauenbild.»
«Die Mehrheit der islamischen Frauen trägt kein Kopftuch»
Die Mehrheit der islamischen Zuschauer reagiere sehr positiv auf ihre religionskritische Komödie, so die Erfahrung der Regisseurin. «Ich hatte bei meinem Film viele muslimische Mitstreiter. Es ist falsch, anzunehmen, dass alle Anhänger einer Religion, dieselben Werte vertreten. Bei meiner Recherche habe ich gemerkt, dass es ‹den Islam› gar nicht gibt, sondern verschiedene Interpretationen davon.»
Die Mehrheit der muslimischen Frauen würde auch kein Kopftuch tragen. «Deshalb ist die Kopftuchdebatte auch so schwierig. Sie ist nämlich keine religiöse, sondern eine feministische Debatte. Es ist doch einfach nicht in Ordnung, dass Frauen sich in irgendeiner Form verhüllen müssen, nur damit Männer nicht erregt werden», ärgert sich die Wienerin. «Konservativ Religiöse haben es in letzter Zeit geschafft, uns bei diesem Thema mundtot zu machen. Das müssen wir wieder ändern und sei es mit einer Kino-Komödie wie meiner.»
Der Schlüssel zu solch ernsthaften und komplexen Themen sei «Leichtigkeit und Humor», davon ist die Filmemacherin überzeugt: «Ob in Zürich oder am Filmfestival im kalifornischen Santa Barbara – das Publikum hat an denselben Stellen des Films gelacht.» Was zeige, dass wir alle den Zusammenprall der Kulturen auf ähnliche Weise erlebten und verarbeiten würden, so Spreitzhofer: «Und dass wir aus denselben Gründen darüber lachen sollten.»
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