Sylvester Stallone in den Startlöchern mit «Rambo 5»
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Im Trailer:Sylvester Stallone in den Startlöchern mit «Rambo 5»

«Rambo: Last Blood» hat Ladehemmungen
Sylvester Stallone hätte es bleiben lassen sollen

Vor 37 Jahren kam der erste Rambo-Film in die Kinos. «Rambo: Last Blood» soll die legendäre Titel-Figur jetzt würdig verabschieden – und scheitert spektakulär.
Publiziert: 18.09.2019 um 15:34 Uhr
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Aktualisiert: 25.01.2021 um 15:38 Uhr
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«Rambo: Last Blood» läuft ab dem 19. September in den Kinos.
Foto: IMDb
Manuel Kellerhals

«Rambo: Last Blood» ist so misslungen, dass es traurig ist. Schliesslich ist John Rambo eine der legendärsten Figuren der Filmgeschichte. Sylvester Stallone (73) ballerte sich in den bisherigen Teilen nicht nur durch ganze Feindes-Heere, sondern auch in die Herzen von Action-Fans auf der ganzen Welt. Manchmal waren seine Filme Meisterwerke («Rambo»), manchmal eher ein bisschen peinlich («Rambo III») – aber Kult sind sie alle.

Dass der fünfte Teil nun eigentlich als Schwanengesang für den wortkargen Krieger gedacht ist, ist ein Stich ins Fan-Herz. Denn genau das ist es, was «Rambo: Last Blood» fehlt: Herz.

Zur Handlung: John Rambo ist auf die Farm seines verstorbenen Vaters in Arizona zurückgekehrt, um seine letzten Tage als Ranger zu verbringen. Als jedoch ein mexikanisches Kartell seine Nichte entführt, muss der Ex-Soldat wieder seine alten Dämonen erwecken.

«Rambo 5» oder «Taken 4»?

Rambos bewegte Vergangenheit streift der Film leider nur entfernt. So entfernt, dass man eigentlich auch Liam Neeson (67) in die Hauptrolle hätte setzen können, um den Film dann als «Taken 4» ins Kino zu bringen. Einzig einige Anspielungen, wie etwa Rambos treuer Jagdbogen, und ein Zusammenschnitt im Abspann weisen darauf hin, dass es sich hier um den Abschluss einer Jahrzehnte dauernden Filmserie handelt. Und auch ansonsten bleibt das Drehbuch auf TV-Film-Niveau, macht manchmal sogar absolut keinen Sinn.

Doch wenn eine Serie bewiesen hat, dass ein Action-Film auch ohne tiefe Handlung überzeugen kann, dann eigentlich diese hier. Doch auch hier strauchelt der Film. Denn über weite Strecken will der Film eher ein düsterer Thriller, als ein Action-Spektakel sein – und scheitert auch daran. Denn Spannung kommt bei der klischierten Handlung kaum auf. Das liegt auch an dem Schauspiel der Darsteller. Stallone kann als Rambo zwar immer noch funktionieren, aber nur so lange er nicht spricht. Während der Hollywood-Star als seine zweite Kult-Figur Rocky Balboa in den «Creed»-Teilen noch vor kurzem zu Tränen rührte, sorgt er hier eher für Lacher. Auch seine Co-Stars können nicht überzeugen. Einzige Ausnahme: Óscar Jaenada (44) spielt den wahnsinnigen Zuhälter Victor herrlich übertrieben.

Zehn Minuten Spass – dann ist der Film vorbei

Man könnte so weit gehen, «Last Blood» als absolute Katastrophe zu bezeichnen - wären da nicht die letzten zehn Minuten. Die sind so absurd actionlastig und brutal, dass Rambo für einen kurzen Moment sein Herz wieder findet – buchstäblich. Retten können sie den Film aber nicht.

Und so hätte Stallone den Bogen nach dem vierten Teil lieber ruhen lassen. Denn der gelungene «John Rambo» war ein einigermassen würdiger Abschluss für eine der grössten Actionserien aller Zeiten. Was man von «Last Blood» definitiv nicht behaupten kann.

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