Sonja Schmid, die Frau aus «La femme et le TGV», im BLICK-Interview
Ihr winkt ein Oscar

Der Schweizer Kurzfilm «La femme et le TGV» ist als bester Kurzfilm für den Oscar nominiert. Eine freut sich darüber besonders: Sonja Schmid, deren Leben als Vorlage für den Film diente.
Publiziert: 27.01.2017 um 09:31 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:42 Uhr
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16 Jahre lang hat Sonja Schmid dem TGV zugewunken, der neben ihrem Haus vorbeifuhr.
Foto: Stefan Anderegg
Patricia Broder

Stellen Sie sich vor: Ihr Leben wird mit einer Schauspiel-Ikone in der Hauptrolle verfilmt und dieser Film dann sogar für einen Oscar nominiert! Das passierte Sonja Schmid (53), die als Inspiration von «La femme et le TGV» diente.

«Es ist ein überwältigendes Gefühl! Die Oscar-Nomination berührt mich sehr», sagt die Bernerin im Interview mit BLICK. 16 Jahre lang hatte Schmid, die in Ferenbalm-Gurbrü BE direkt am Gleis wohnt, mit einem kleinen Schweizerfähnli den TGV-Zügen zugewunken. Es entstand eine enge Freundschaft mit den Lokführern – bis ein Fahrplanwechsel die TGV-Linie umleitete.

Jung-Regisseur Timo von Gunten (27) las im «Blick am Abend» Schmids Geschichte, die ihn so sehr rührte, dass er einen Film darüber drehte. Jetzt ist er mit seinem Werk für einen Oscar nominiert: «La femme et le TGV» mit Schauspiel-Legende Jane Birkin (70) in der Hauptrolle kämpft in der Kategorie Bester Kurzfilm um ein Goldmännchen. 

Sie hat sofort ihren zwei engsten Lokführern geschrieben

«Wer hätte gedacht, dass aus meinem Winken einmal so etwas Grosses wird», freut sich die zweifache Mutter. Als sie Dienstagnachmittag von der Oscar-Nomination erfuhr, habe sie sofort ihren zwei engsten Lokführern geschrieben. «Sie haben sich so gefreut! Einer war sogar gerade im TGV zwischen Genf und Lausanne unterwegs – in demselben TGV, der für die Filmaufnahmen verwendet wurde. Er konnte nicht glauben, dass unsere Geschichte nun für den grössten Filmpreis der Welt nominiert ist», sagt Schmid.

Auch mit dem Regisseur Timo von Gunten steht die Hausfrau in engem Kontakt: «Ich habe Timo bereits per Mail gratuliert und freue mich riesig darauf, ihn am Wochenende an der Kinopremiere unseres Films in Bern zu treffen!» Dann würden sie zusammen auf den Oscar-Erfolg anstossen.

«Ich wäre gerne an der Oscar-Verleihung mit dabei»

Ob «La femme et le TGV» den Oscar tatsächlich nach Hause holt, zeigt sich am 26. Februar. Dann wird der begehrteste Filmpreis zum 89. Mal im Dolby Theatre in Los Angeles verliehen. Voraussichtlich auf dem roten Teppich mit dabei ist Hauptdarstellerin Jane Birkin. Darüber freut sich Schmid sehr: «Jane ist eine so tolle Schauspielerin und sie spielt wundervoll. Ich freue mich, dass sie mit diesem Film so erfolgreich ist.»

Sonja Schmid selber hat ihre Koffer noch nicht gepackt: «Natürlich wäre ich gerne an der Oscar-Verleihung mit dabei, aber dafür braucht man ja ein Ticket. Ich lasse mich einfach mal überraschen.»

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