Riesen-Skandal an der 89. Oscar-Verleihung in Los Angeles. Die Academy rief zuerst «La La Land» als Gewinner in der wichtigsten Kategorie, «Bester Film», aus. Als sich die Schar von Stars und Filmemachern auf der Bühne schon bedankt hatte, lenkte die Academy schliesslich ein: «Es ist ein Fehler passiert. Der Gewinner ist nicht «La La Land», sondern «Moonlight»!»
Schuld sind die Laudatoren Faye Dunaway (75) und Warren Beatty (79). Sie haben zunächst «La La Land» als «besten Film» präsentiert, hielten aber offenbar ein falsches Couvert in der Hand. Erst nach einigen Minuten wurde «Moonlight» als richtiger Gewinner verkündet.
Beatty erklärte, auf dem Umschlag habe «Emma Stone, La La Land» gestanden, deswegen habe er kurz gestutzt, bevor er den Namen des Filmes vorgelesen habe. Emma Stone war kurz zuvor als beste Hauptdarstellerin geehrt worden. Vermutlich wurden Umschläge vertauscht.
Ungläubige Gesichter auf den Sitzen, stotternde Moderatoren. Jimmy Kimmel versuchte, die Situation zu retten: «Ich wusste, dass ich es vermasseln würde.»
Schweiz ging leer aus
«I Am Not Your Negro» von Raoul Peck (63), koproduziert von «Close Up Films» in Genf, «Ma vie de Courgette» vom Walliser Animationsfilmer Claude Barras (44) und «La femme et le TGV» von Timo von Gunten (27) gingen leer aus. Aber: «The Jungle Book» hat die Auszeichnung in der Kategorie «Visuelle Effekte» gewonnen.
Andrew R. Jones war zusammen mit Robert Legato, Adam Valdez und Dan Lemmon nominiert. Der 44-jährige Jones ist mit einer Schweizerin verheiratet, hat seit 2012 neben dem amerikanischen auch das Schweizer Bürgerrecht und wohnt in Fürigen NW. Für «Jungle Book» hat er bereits einen Bafta erhalten.
Ausserdem war er 2005 für «I, Robot» für einen Oscar nominiert und gewann 2010 den Oscar für «Avatar». Zuvor hatte er bereits zur Crew von «Titanic» gehört.