Der Film heisst «Alita: Battle Angel». Wie der Titel verrät, wird darin viel gekämpft. Hauptdarsteller Christoph Waltz (62) ist nicht bekannt für grosse Action. Vielleicht gibt er sich deshalb so grantig im Interview mit BLICK.
In «Alita» agieren Sie mit Sensoren gespickt vor einer grünen Wand, und der Computer setzt dann Ihre Bewegungen in Bilder um. Wie war die Erfahrung damit?
Christoph Waltz: Wissen Sie, ich habe schon nackt in einem Swimmingpool gespielt oder einen Ritter in glänzender Rüstung und einen Exzentriker, der die haarsträubendsten Klamotten trägt. In diesem Fall war es ein grauer Anzug mit ein paar Sensoren – das hatte ich nach drei Sekunden schon vergessen.
Der Film basiert auf einer japanischen Comicbook-Serie. Wie stehen Sie zu dieser Art Lektüre?
Ich bin kein Fan davon. Ausser, wenn Sie «Asterix» als Comicbook ansehen. Da war ich ein Fan von und bin es bis heute.
Sie sind grosser Opern-Fan und haben in Wien kürzlich «Falstaff» inszeniert.
Ja, ich habe eine unbeschränkte Hingabe zur Musik. Ich vergöttere gute Musik und verabscheue schlechte Musik. Ich spiele ein paar Instrumente ... nicht wirklich. Wie komme ich also der Musik nahe? Ich habe einen kessen Trick gefunden: Opern inszenieren. Da kann ich mit Musikern arbeiten und vom Dirigenten lernen. Es ist eine total egoistische Sache.
Was ist schlechte Musik für Sie?
Popmusik. Daran bin ich wirklich nicht interessiert. Aber das ist meine Ignoranz. Es bedeutet nicht, dass alle Popmusik schlecht ist.
Man hat Sie noch nie in einem Film singen hören, oder?
Stimmt. Ich habe noch nie gesungen.
Vielleicht sollten Sie es mal tun.
Besser nicht.
Sie haben eine Tochter im Teenager-Alter. Hat sie «Alita» schon gesehen?
Nein, hat sie nicht. Was in erster Linie daran liegt, dass sie sich keinen Filmen aussetzen mag, die Gewalt zeigen. Sie weiss nicht, wie sie damit umgehen soll. Vor allem wenn ihr Vater darin engagiert ist. Ich respektiere diese Entscheidung.
Hat sie noch keinen Film mit Ihnen gesehen?
Doch, hat sie schon.
Was ist ihr Lieblingsfilm mit Papa?
Das weiss ich nicht. Ich bevorzuge es, das nicht herauszufinden.
Ein Element in «Alita» ist künstliche Intelligenz. Eine Technologie, die es jetzt schon gibt. Eine gute Sache?
Wenn ich mal zu einem vulgären Ausdruck greifen darf: Mir geht der Arsch auf Grundeis. KI könnte zum Nutzen der Menschheit eingesetzt werden, aber solange Menschen damit zu tun haben, wird es dazu nicht eingesetzt.
Wie sehen Sie die Welt in 100 Jahren?
Ich hoffe, dass ich sie mir dann nicht ansehen muss. Ich habe neulich den ermutigenden Artikel eines Wissenschaftlers gelesen. In dem hiess es: «Macht euch keine Sorgen, die Erde wird überleben, weil sie immer überlebt hat.» Ob die Menschheit überlebt, ist eine andere Frage. Ich bezweifle es.
Was tragen Sie dazu bei, dass unser Planet grüner wird?
Die Frage ist, welchen Unterschied macht es, wenn ich nicht noch eine weitere Plastiktüte benutze? Welchen Unterschied macht es, wenn ich den Wasserhahn zudrehe, während ich mir die Zähne putze? Welchen Unterschied macht es, wenn ich meine kleinen Batterien dahin zurückbringe, wo man sie recycelt? Die Antwort ist: Es macht einen enormen Unterschied. Wenn ein Einzelner eine Batterie recycelt, dann ist das gar nichts. Aber wenn 6 Milliarden Menschen es tun würden, dann könnte es den Ausschlag für 20 weitere Jahre Überleben geben.
Christoph Waltz ist ein Schauspieler, Synchronsprecher und zweifacher Oscar-Preisträger. Zum Weltstar wurde er durch die Tarantino-Filme «Inglourious Basterds» (2009) und «Django Unchained» (2012) sowie als Bond-Bösewicht in «Spectre» (2015). Der gebürtige Wiener lebt heute in Berlin und Los Angeles. Aus einer früheren Ehe mit einer US-amerikanischen Psychotherapeutin hat er drei Kinder. Seit 2013 ist er mit der deutschen Kostümbildnerin Judith Holste verheiratet und hat mit ihr eine Tochter.
Christoph Waltz ist ein Schauspieler, Synchronsprecher und zweifacher Oscar-Preisträger. Zum Weltstar wurde er durch die Tarantino-Filme «Inglourious Basterds» (2009) und «Django Unchained» (2012) sowie als Bond-Bösewicht in «Spectre» (2015). Der gebürtige Wiener lebt heute in Berlin und Los Angeles. Aus einer früheren Ehe mit einer US-amerikanischen Psychotherapeutin hat er drei Kinder. Seit 2013 ist er mit der deutschen Kostümbildnerin Judith Holste verheiratet und hat mit ihr eine Tochter.