Zu diesem Anlass versuchen die Veranstalter einen Weltrekord zu brechen und die meisten Chaplin-Doubles aller Zeiten zu versammeln. Der Chaplin-Outfit ist obligatorisch, Inhaber von Eintrittsbillets bekommen aber Hut, Schnauz und Stock am Eingang ausgehändigt. Wer sich selber und aufwändiger kostümiert, nimmt an einem Wettbewerb teil, in dem unter anderem eine Ballonfahrt als Preis winkt.
Seit dem 16. April 2016 haben Interessierte aus 75 Ländern Chaplins Haus Manoir de Ban und das neue in den grossen Park integrierte Hollywood-Studio besucht, wie das Museum am Dienstag mitteilte. «Ohne Zweifel hat die Museumseröffnung Anteil daran, dass die Übernachtungszahlen in der Region Montreux Riviera 2016 um 7 Prozent gestiegen sind», so Christoph Sturny, Direktor von Montreux-Vevey Tourismus.
Schon einige Monate nach der Eröffnung hatte «Chaplin's World» in Bern den Schweizer Tourismuspreis «Milestone Excellence in Tourism» gewonnen. Hinzu kamen eine Auszeichnung der British Guild of Travel Writers in London und die in Zürich erfolgte Nominierung für den Swiss MICE Award in der Kategorie «Special Location».
«Chaplin's World» arbeitet laufend an Verbesserungen, wie die Betreiber mitteilen. So ist derzeit eine App in Entwicklung, die ausser auf Deutsch, Französisch und Englisch auch auf Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Chinesisch, Russisch, Arabisch und Japanisch die Besucher mit Informationen versorgt.
Ausserdem sei ein «vielseitiges kulturelles Veranstaltungs- und Animationsprogramm» geplant, das für jedes Publikum und alle Generationen etwas bietet.
Im Manoir, wo Chaplin mit seiner Familie von 1952 bis zu seinem Tod 1977 wohnte, wurden drei Zimmer analog der 70er Jahre nachgestellt: die Bibliothek, das Wohnzimmer und das Esszimmer, wo originale Video-Aufnahmen der Familie am Tisch gezeigt werden.
Das neugebaute Studio beinhaltet unter anderem einen Kinosaal mit 150 Plätzen und verschiedene Filmdekors. Auf 1350 Quadratmetern erhalten Besucher zum Beispiel Einblick in die Strasse in London, wo Chaplin zur Welt kam, das Leben im Zirkus, das Chaplin so sehr geprägt hatte oder den Barbier-Salon aus dem Film «Der Grosse Diktator».
Neben dem Haus und dem Studio rundet ein Restaurant im ehemaligen Gutshof den Rundgang ab. Planung und Umbau des Anwesens zur «Chaplin's World By Grévin» nahmen 16 Jahre in Anspruch und verschlangen 60 Millionen Franken. Grévin ist ein Ableger der französischen Gruppe Compagnie des Alpes, die in der Freizeit- und Unterhaltungsindustrie tätig ist.