Mit «Strangers» bringt der Zürcher Lorenz Suter seinen ersten Film in die Kinos
«Den Kuss zu inszenieren, war schon komisch»

Mit «Strangers» bringt der Zürcher Lorenz Suter seinen ersten Film in die Kinos. Ganze drei Jahre dauerten die Dreharbeiten.
Publiziert: 14.04.2018 um 16:10 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 15:00 Uhr
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Auf dem Balkon über den Dächern von Zürich haben Regisseur Lorenz Suter und Schauspielerin Marina Guerrini für den Film «Strangers» gedreht.
Foto: Andrea Cattani
Andrea Cattani

Für das Treffen mit BLICK haben sich Lorenz Suter (35) und seine Freundin Marina Guerrini (32) eine Dachterrasse an der Kalkbreite im Zürcher Kreis 4 ausgesucht – keine zufällige Wahl. Denn zum einen läuft im Kino Arthouse Uto im Parterre des Hauses ab diesem Wochenende ihr gemeinsamer Film «Strangers» an. Zum andern wurden in der Liegenschaft und auf dem Dach in den vergangenen Jahren diverse Szenen für Suters Erstlingswerk gedreht. «Jetzt wieder hier zu stehen, ist surreal. Kaum zu glauben, dass wir es geschafft haben», sagt Suter.

«Man lässt eine ganze Crew ins eigene Schlafzimmer»

Mit seiner Freundin in einer der Hauptrollen wagt sich der Zürcher Regisseur aus Gattikon ZH erstmals an einen Langfilm fürs Kino. Drei Jahre dauerten die Arbeiten an «Strangers». Ein Grund dafür war wohl, dass Suter bei den Dreharbeiten so ziemlich alle Prinzipien, die er über das Filmemachen gelernt hatte, über Bord geworfen hat. «Wir haben uns gegen ein starres Drehbuch entschieden», sagt er. Die Handlung des Films habe sich dadurch im Laufe der Monate immer wieder spontan verändert und eine ganz eigene Entwicklung genommen.

Marina Guerrini im Film «Strangers» zusammen mit der Hauptfigur Tamas, gespielt von Nicolas Batthyany.
Foto: Zvg

Besonders macht den Low-Budget-Film auch, dass Suter und Guerrini mehrheitlich in den eigenen vier Wänden drehten. «In der eigenen WG zu drehen war ein Heimvorteil für mich als Schauspielerin», sagt Guerrini über ihre Rolle. «Das brauchte aber auch Vertrauen, weil man eine ganze Crew ins Schlafzimmer lässt, wo alles sehr intim ist.»

«Diese Filme sind eigentlich kultig»

In «Strangers» versinkt Protagonist Tamas immer tiefer in den Tücken einer Dreiecksbeziehung, bis er auf einem Polizeiposten landet. Doch auch für den Regisseur waren die Dreharbeiten verzwickt: Seine Freundin küsst als eine der drei Liebschaften im Film einen anderen Mann. «Das zu inszenieren, war schon komisch», sagt er mit einem Lächeln. Guerrini fügt an, dieser Mut habe ihre Beziehung nur stärker gemacht.

Den Film bezeichnet Suter als eine Hommage an den Film Noir mit seinen Anti-Helden und der stets etwas düsteren Stimmung. «Das Genre tönt zwar etwas angestaubt, aber Streifen wie beispielsweise ‹Drive› mit Ryan Gosling haben gezeigt, wie kultig diese Filme eigentlich sind. Mit ‹Strangers› wollen wir den Film Noir unserer Generation bringen.» 

Nocturne mit Filmcrew: Samstag, 14. April im Arthouse Uto Zürich

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