Der besondere Clou des «Pardo d'Oro», zu deutsch «Goldener Leopard», getauften Projekts sind die goldgefärbten Metallplatten an der Aussenfassade des historischen Gebäudes aus dem 19. Jahrhundert. Insgesamt 42'000 seien von ihnen angebracht worden, sagte André Engelhardt am Mittwoch auf Anfrage. Er leitet bei der Stadt Locarno das Bauamt. Die goldenen Applikationen bewegen sich laut Engelhardt im Wind und erzeugen so ständig neue Effekte.
Aktuell würden nur noch die letzten «Feinarbeiten» ausgeführt werden. Bis Anfang August - pünktlich zum Festivalstart - sollen aber auch diese abgeschlossen sein. Baubeginn war im Oktober 2014.
Weitere kleinere Arbeiten seien dann noch nach dem Festival zu verrichten, wenn dort die Festivalleitung und das Archiv einziehen sollen, so Engelhardt. Laut der Stadt Locarno werden in dem renovierten Bau dann auch ein «audiovisuelles Kompetenzzentrum», Produktionsstudios für die RSI und eine Zweigstelle des Nationalen Filmarchivs untergebracht. Auch die Tessiner Filmförderung und eine Filmschule sollen im «Palacinema» Räumlichkeiten nutzen können.
Für das Festival von grosser Bedeutung sind die drei neuen Kinosäle, die Platz für rund 800 Zuschauer bieten sollen. Laut Engelhardt sind sie nach den neuesten Standards ausgerüstet - der grösste Saal mit 500 Plätzen sei auch für kleinere Theateraufführungen oder Seminare geeignet.
Der Palazzo del Cinema ist in Locarno nicht das einzige Kino-Projekt: 2015 kaufte die Stadt die Mehrzweckhalle Fevi, bei der ebenfalls Umbaumassnahmen anstehen - einige wurden bereits abgeschlossen.
Am Mittwoch gab zudem die Tessiner Kantonsregierung bekannt, dass sie das Projekt «GranRex» mit 600'000 Franken unterstützt. Der Umbau des Kinosaals wurde von einer Vereinigung des Filmfestivals vorangetrieben - an sie soll das Geld fliessen. Die Kosten für den Umbau seien zu 80 Prozent von privaten Sponsoren und Spendern getragen worden. Von der Unterstützung erhofft sich die Kantonsregierung auch einen Schub für den Tourismus im Raum Locarno.
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