Pro
Franziska Pahle
Ich bin ein Neuling, was das «Star Wars»-Universum betrifft. Bisher habe ich keinen der Filme gesehen, aber die Grundregel ziemlich schnell verstanden: Mit «Star Trek» hat es nichts zu tun. Schnell lasse ich mich von der guten Laune und der Leidenschaft der Fans anstecken. Ich weiss, dass es sich um Jedi-Ritter, die dunkle Seite der Macht, den Kampf zwischen Gut und Böse und um Droids dreht (wer verliebt sich nicht sofort in den niedlich piepsenden BB-8?)
Erwartet habe ich zwei Stunden Weltraumgeballer. Präsentiert bekam ich ein galaktisches Märchen, mit Figuren, die sich mit Themen wie Liebe, Vertrauen, Freundschaft, aber auch Angst, Verrat und Trauer auseinandersetzen müssen. Wie auch die alten Fans habe ich die neuen Charaktere, die kämpferische Rey, die sich als Schrotthändlerin durchschlägt, Widerstandskämpfer und Pilot Poe und Stormtrooper Finn ziemlich schnell ins Herz geschlossen.
Die Droiden C-3PO und R2-D2 haben sich kaum verändert, dafür ging ein Raunen durch den Saal, als Prinzessin Leia, Chewbacca und Haudrauf-Degen Han Solo – zwar deutlich gealtert, aber immer noch heldenhaft in Erscheinung treten. Auch als Neuling ziehen mich diese Figuren in ihren Bann. Ich werde mir definitiv die alten Filme ansehen, um die jungen Charaktere kennenzulernen.
Kontra
Vanja Kadic
Lichtschwert-Kämpfe, Explosionen auf Wüsten-Planeten und keuchende Typen in Masken – und das 136 Minuten lang? Die Freude über mein Premierenticket für «Star Wars: Episode VII - Das Erwachen der Macht» hielt sich, ehrlich gesagt, in Grenzen. Von «Star Wars» habe ich keine Ahnung, kenne gerade mal die Basics: Ich weiss, dass der grüne Kobold Yoda heisst und offensichtlich einen niedlichen Sprachfehler hat. Oder dass Jedis ziemlich crazy Kräfte haben und Darth Vader der Böse ist. Das wars dann aber auch schon.
Dementsprechend unmotiviert war ich, mir als komplett unwissender «Star Wars»-Newbie den neuen Film anzusehen – ich würde ohne Vorwissen sowieso nichts verstehen. Während des Streifens stand ich tatsächlich ein paar Mal auf der Leitung, muss im Nachhinein aber sagen, dass der Film auch Komplett-Anfängern wie mir Spass macht. Auf das Geballere und die Verfolgungsjagden hätte ich ruhig verzichten können, aber das gehört nun mal zu «Star Wars» dazu.
Vor allem aber habe ich bei «Das Erwachen der Macht» viel Neues dazugelernt. Chewbacca, der übrigens mein Herz gestohlen hat, wird für mich nie mehr der «komische grosse Hund» sein, sondern ein Wookie. Und wer hätte gedacht, dass Droiden so herzig sein können? BB-8, der gewiefte Kugel-Roboter, war für mich ein Highlight.
Durch den Film habe ich verstanden, was dieses Sci-Fi-Universum so unfassbar beliebt macht – und dass der Hype ansteckend ist. Die Rückkehr von Han Solo, toll gespielt von Harrison Ford, hat sogar mich geflasht. Mich alten «Star Wars»-Hater! Mein erstes galaktisches Abenteuer hat mich positiv überrascht. Ich werde es allerdings dabei belassen: «Star Wars» ist eine unterhaltsame, faszinierende eigene Welt – nur nicht meine.