«Köpek» ist Favorit für Schweizer Filmpreis
Ohrfeige für «Heidi» und «Schellen-Ursli»

In den Schweizer Filmpreis wird über eine halbe Million Franken Steuergeld investiert. Aber die erfolgreichsten Filme werden ausgeschlossen.
Publiziert: 28.01.2016 um 22:15 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 04:35 Uhr
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Lockte 1.66 Millionen Zuschauer ins Kino: «Heidi».
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Drei Nominationen: «Amateur Teens» von Niklaus Hilber.
Foto: Blick

Gestern wurden an den Solothurner Filmtagen die Nominationen für den Schweizer Filmpreis bekannt gegeben. Der vom Bundesamt für Kultur ausgerichtete Preis gilt als wichtigste nationale Auszeichnung für Filme – umso schwerwiegender, dass die Heimatfilme «Heidi» und «Schellen-Ursli» praktisch leer ausgehen!

«Heidi» gilt als erfolgreichster Schweizer Film aller Zeiten.

Keiner der Filme wurde von der Nominationskommission, die aus Mitgliedern der Schweizer Film­akademie besteht, in der Kategorie «Bester  Spielfilm» nominiert – obwohl sie im In- und Ausland Publikumsrenner sind: Die Neu-Verfilmung von Johanna Spyris Klassiker lockte in der Schweiz bisher rund 400 000 und im deutschen Sprachraum 1,66 Millionen Zuschauer in die Kinos. «Heidi» gilt als erfolgreichster Schweizer Film aller Zeiten. «Schellen-Ursli» zählt mit bisher 412 696 Zuschauern ebenfalls zu einer der zehn erfolgreichsten Schweizer Produktionen der vergangenen 40 Jahre.

Umso überraschender, dass das vergleichsweise unbekannte, in Istanbul handelnde Episodendrama «Köpek» von Esen Isik mit fünf Nominationen als Favorit gilt. Den Film sahen sich gerade mal 3200 Zuschauer an.

5000 Franken für Nominationen in Nebenkategorien

Immerhin: Mit Nominationen für die Darstellung von ­Bruno Ganz (74, «Heidi») und Leonardo Nigro (41, «Schellen-Ursli») sind die erfolgreichen Filme wenigstens in Nebenkategorien vertreten – und kassieren je 5000 Franken. Die Preisverleihung findet am 18. März in Zürich in Anwesenheit vom  Bundesrat Alain Berset (43) statt – selbstverständlich in festlichem Rahmen. (kad)

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