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Kino-Review zu «Greta»
Diesen Stalking-Thriller kann auch Isabelle Huppert nicht retten

Isabelle Huppert spielt im Psycho-Thriller «Greta» eine unheimliche Stalkerin, die eine Obsession mit einer jungen Frau entwickelt. Der wahre Horror in «Greta» sind die Plot-Löcher und die fehlende Tiefe der Figuren.
Publiziert: 09.05.2019 um 10:41 Uhr
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Aktualisiert: 09.05.2019 um 10:47 Uhr
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Eine alleinstehende Frau, verkörpert vom französischen Superstar Isabelle Huppert, lockt in «Greta» ein junges Mädchen in ihr Haus.
Foto: Widow Movie, LLC and Showbox
Vanja Kadic

Der Psycho-Thriller «Greta» klang vielversprechend. Eine alleinstehende Frau, verkörpert vom französischen Superstar Isabelle Huppert (66), lockt in New York ein junges Mädchen in ihr Haus. Die Kellnerin Frances (Chloë Grace Moretz, 22) findet in der U-Bahn eine Handtasche, die sie der Besitzerin, der Witwe Greta Hideg, zurückbringt. Die beiden freunden sich an, doch Greta verhält sich immer merkwürdiger und beginnt schliesslich, Frances zu stalken. Was will die unheimliche Stalkerin von der jungen Frau? Und welches düstere Geheimnis verbirgt Greta?

Der Film von «Interview mit einem Vampir»-Regisseur Neil Jordan ist spannend, verlor für mich aber etwa ab der Mitte an Dichte. Eines der wenigen Highlights in «Greta» ist Grande Dame Isabelle Huppert, die die übergriffige Witwe mit dem kalten Blick so brilliant spielt, dass mir ein paar Mal ein lautes «Wää!» entwich. Der Film setzt auf gut dosierte klassische Jump-Scares und einige wenige blutige Szenen. Der wahre Horror in «Greta» sind aber die zahlreichen vergebenen Chancen.

Die Figuren haben keine Tiefe

So fand ich es schade, dass die Figuren nicht mehr Tiefe haben. Sowohl Greta als auch Frances und deren Mitbewohnerin Erica bleiben während des Films schablonenhaft und generisch. Das finde ich besonders ärgerlich, weil mir die Geschichte von «Greta» eigentlich gefällt und die Handlung durchaus Grusel-Potenzial hat. Leider bleibts ein eher oberflächlicher Schrecken, der nicht gross nachwirkt.

Schludrige Plot-Löcher

Was mich an «Greta» nervte, waren zahlreiche schludrige Plot-Löcher und unlogische Szenen. Achtung, Spoiler: Offenbar kommt beispielsweise niemand auf die Idee, Frances’ Handy zu orten, als diese plötzlich verschwindet. Warum hat Greta plötzlich die Adresse von Frances? Wieso merkt so lange niemand, dass Frances verschwunden ist? Und warum heuert Frances' Vater den offensichtlich trotteligsten Privatermittler New Yorks an, um seine Tochter zu finden? 

Mein Fazit: «Greta», der mich mit seinem Schluss an den Stalking-Klassiker «Misery» (1990) erinnerte, ist ein solider Thriller, der leider kaum überrascht.

«Greta» startet am 9. Mai in den deutschschweizer Kinos.

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