Jonas Hartmann über seine kurdischen Wurzeln und Schellen
So tickt Schellen-Ursli

Er spricht Kurdisch und Bündner Dialekt: Jonas Hartmann ist ein sehr moderner Schellen-Ursli.
Publiziert: 11.10.2015 um 12:27 Uhr
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Aktualisiert: 08.10.2018 um 23:39 Uhr
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Will hoch hinaus: Der neue Schweizer Kinderstar Jonas Hartmann.
Foto: Siggi Bucher
Von Cinzia Venafro

Ich bin echt stolz, der Schellen-Ursli zu sein», sagt Jonas Hartmann (12). Der Primarschüler aus Churwalden GR spielt im neuen Schweizer Kinofilm die Rolle des gehänselten Bauernbuben «Uorsin.»

Der kämpfte sich schon im Kinderbuchklassiker von Alois Carigiet (1902–1985) und Selina Chönz (1910–2000) durch den kargen Alltag von Bündner Bergbauern der Vierzigerjahre.

«Ich hoffe, dass die Zuschauer merken, wie wenig die Schweizer früher besassen», sagt der Nachwuchsschauspieler. «Und die Kinder im Publikum sollen sehen, dass man mit ganz viel Willensstärke alles auf der Welt erreichen kann!»

Seine Lebenseinstellung verdankt der Sohn eines Einwanderers aus dem Nordirak auch dem «Schellen-Ursli»: «Der Uorsin ist cool», sagt Jonas im breitesten Bündner Dialekt. Zu Hause bei seiner Familie ist das aber nur eine von mehreren Sprachen: «Mit dem Mami rede ich Dialekt und mit dem Papi Kurdisch», so Jonas. «Das ist doch ganz normal!»

Ist er je gehänselt worden wie seine Filmfigur? «Wir haben in der Schule so viel zu lernen, da kommen wir doch gar nicht zum Streiten.» Harmonisch ging es auch vor der Kamera von Oscarpreisträger Xavier Koller (71) zu und her. «Und dank des Films habe ich neue Freunde gefunden», sagt Jonas Hartmann.

Mit dem Schauspielkollegen Laurin Michael (12) war er gerade im Kino. «Ausnahmsweise haben wir mal nicht den ‹Schellen-Ursli› geguckt.» Seinen Debütfilm schaute er sich vergangene Woche mit der Familie und der ganzen Schule auf Grossleinwand an.

«Alle im Kino haben geweint», sagt Jonas und fügt grinsend an: «Dabei endet die Geschichte glücklich. Statt der kleinen Schelle läute ich die grösste Glocke!»

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