Dass James Bond nach dem Abschied von Daniel Craig (53) nächstens weiblich wird, hat Produzentin Barbara Broccoli (61) in Interviews mehrfach ausgeschlossen. Doch sukzessive haben bei der Agentenserie die Frauen das Ruder übernommen. Erstmals ins Wanken geriet die männliche Vorherrschaft bereits 1995, als Judi Dench (86) die Rolle von «M» übernahm. So augenfällig weiblich dominiert wie bei «No Time to Die» war die 007-Welt aber noch nie:
Zwar gibt es mit Rami Malek (40) wieder einen einschlägigen Bösewicht, der die Weltherrschaft diesmal mit biologischen Waffen einnehmen will. Doch das seit nunmehr 60 Jahren beinahe ausnahmslos durchgespielte Modell, nachdem sich Bond am Schluss die Freundin seines Widersachers angelt und sich davor mit mehreren belanglosen Gespielinnen vergnügt, ist Geschichte.
Erstmals nicht mehr über die Sexualität definiert
Wieder dabei sind bei «Bond 25» Léa Seydoux (36) als Dr. Madeleine Swann und Naomie Harris (44) als Eve Moneypenny, die diese Rolle seit «Skyfall» zum vierten Mal verkörpert. Mit Harris bekam die frühere Vorzimmerdame erstmals einen Vornamen, eine echte Biografie und mehr Raum.
Seydoux kommt als Swann der früheren Definition eines Bond-Girls noch am nächsten. Doch wird sie laut der Französin erstmals nicht mehr rein über ihre Sexualität definiert.
Neu an Bonds Seite gegen das Böse kämpfen Ana de Armas (33) als CIA-Agentin Paloma und Lashana Lynch (33) als Doppelnull-Agentin Nomi.
Richtungsweisende Drehbuchautorin
Mitverantwortlich für den Paradigmenwechsel ist Drehbuchautorin Phoebe Waller-Bridge (36), die zuerst für die Dialogbearbeitung hinzugezogen wurde und später auch die Haupthandlung beeinflusste. Gemäss Crewmitgliedern soll die Britin auch initiiert haben, den Begriff «Bond Girl» durch «Bond Woman» zu ersetzen. Waller-Bridge kommt aus der Londoner Theaterszene und ist selber Schauspielerin.
Zur konkreten Geschichte ist noch wenig bekannt, Handlungsdetails werden stets streng gehütet. Regisseur Cary Joji Fukunaga (44) stellte im Auftrag von Barbara Broccoli angeblich drei unterschiedliche Enden her, deren genauen Inhalt auch die Darsteller nicht kennen.
Weltpremiere von «No Time to Die» ist am 28. September, Schweizer Kinostart: 30. September
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