Die Corona-Krise geht Sharon Stone (62) mehr als nur nah. Sie weint gleich um zwei geliebte Menschen, die sie durch das Virus verloren hat. Erst Betty Williams (†76), die Friedensnobelpreisträgerin: «Sie war meine zweite Mutter.» Und dann die Aids-Aktivistin Eileen Mitzman (†85), die sie als ihre «Adoptiv-Oma» verehrte.
Unser Beileid!
Sharon Stone: Vielen Dank. Es waren sehr harte Verluste. Betty hat mir unheimlich viel bedeutet. Sie hatte eine Lungenentzündung, wurde ins Spital gebracht und ist dort gestorben. Eileen hat man mit Blutvergiftung und Corona-Infektion eingeliefert. Auch sie ist gestorben.
Wie drückt sich Trauer bei Ihnen aus?
Ich habe drei Tage lang nur geweint, kam nicht mehr aus dem Bett. Aber es tat auch gut. Buddha lehrt, dass man sich seinen Gefühlen mit allem hingeben soll, was man in sich hat. Damit alles rauskommt und man danach wie befreit ist. Dennoch ist Corona allgegenwärtig.
Wie sehr fürchten Sie sich?
Es verunsichert mich, weil wir immer noch keine richtigen Antworten haben. Aber da geht es wohl allen Menschen gleich. Keiner weiss, wann wir einen Impfstoff bekommen oder ob es eine zweite Infektionswelle geben wird. Ich weiss, dass viele es daheim nicht mehr aushalten und unbedingt wieder ihr altes Leben zurückwollen. Aber dann sollten sie die Vorsichtsmassnahmen einhalten, Gesichtsmaske tragen, Hände waschen ... Wer das nicht tut, dem sage ich: «Fuck you!» Das ist so, wie wenn man während der Aids-Epidemie kein Kondom benutzt hätte.
Wie halten Sie die Isolation aus?
Für mich ist das normal. Ich kann auch sonst nicht einfach so vor die Tür gehen, weil mich viele erkennen. Da überlege ich es mir dreimal, ob ich schnell einkaufen oder Freunde besuchen gehen soll. Ich lebe schon seit 20 Jahren quasi wie eine Einsiedlerin.
Haben Sie sich deshalb auf der Dating-App «Bumble» angemeldet? Da müssen Sie nicht unter Menschen gehen, um Männer kennenzulernen.
Ach, ich könnte darüber eine Comedy-Show machen. Ich hatte tatsächlich ein paar lustige Dates. Seit Männer jetzt in Quarantäne plötzlich selber kochen und sich um ihre eigenen Sachen kümmern müssen, reden sie endlich wie menschliche Wesen. Sie sind nicht mehr so verrückt wie vorher und schaffen es plötzlich, über Wertschätzung und moralische Werte zu sprechen.
Sie haben drei Söhne im Teenageralter zwischen 13 und 19. Wie erleben sie die Quarantäne?
Sie blühen geradezu auf. Was ich wirklich interessant finde. Sie vertragen sich gut, wir lachen viel, die Noten sind durch Homeschooling sogar besser geworden. Klar gibt es manchmal auch Zoff, aber das war schon vor der Pandemie so.
Worüber haben Sie zuletzt gelacht?
Ernsthaft: über meine Malversuche! Ich habe meine Gemälde immer wieder übermalt, weil sie allesamt furchtbar waren. Das letzte war so schlimm, dass ich einen Lachanfall bekam. Ich bin besser mit Bleistiftskizzen als mit Farbe. Aber egal. Es macht Spass, neue Dinge auszuprobieren. Die Quarantäne bietet uns die Möglichkeit, zu uns selbst zu finden, die Masken abzunehmen und uns zu zeigen, wie wir wirklich sind.
Worauf freuen Sie sich am meisten, wenn die Beschränkungen aufgehoben sind?
Meine Schwester und meine Mutter wiedersehen zu können. Wir sind zwar per Facetime oft in Verbindung. Doch das ist nicht dasselbe wie wirklich zusammen zu sein. Ich werde sie sofort besuchen, wenn das wieder erlaubt ist.
Und wann können Ihre Fans Sie wiedersehen?
Spätestens im September in einer neuen TV-Serie. Und auf Netflix erscheint ein Film mit dem Titel «Beauty». Darin spiele ich eine Figur ähnlich wie Label-Boss Clive Davis, der Whitney Houston zum Superstar gemacht hat. 2021 kommt auch noch ein Buch von mir heraus.
Was steht da drin?
Dass es mein Traum war, mit Martin Scorsese zu arbeiten. Und mein Traum hat sich 1995 mit dem Film «Casino» erfüllt. Ich bin ein bisschen enttäuscht, dass andere Regisseure in dieser Kategorie nicht mit mir arbeiten wollten. Dafür haben sie ihre Gründe. Das steht auch drin. Mehr verrate ich aber noch nicht.
Eine einzige Szene machte Sharon Stone zum Sex-Symbol der 90er-Jahre: In «Basic Instinct» (1992) schlägt die 1958 in Meadville im US-Bundesstaat Pennsylvania geborene Schauspielerin beim Verhör mit Michael Douglas (75) die Beine übereinander – und trägt unter dem weissen Kleid nichts. Der Film von Paul Verhoeven (81) markierte ihren Durchbruch, war aber auch eine Hypothek. Ausser ihrer Rolle in «Casino» von Martin Scorsese (77) im Jahr 1995, für die sie einen Golden Globe gewann und für den Oscar nominiert war, spielte sie meist in erotisch angehauchten Filmen.
2001 erlitt sie eine Hirnblutung und schwebte über eine Woche lang in Lebensgefahr. Seither wählt sie ihre Filmrollen gezielt. Kenner rühmten ihren Auftritt 2006 in «Bobby» von Emilio Estevez (57) besonders. Stone war zwei Mal verheiratet und hat drei Adoptivsöhne.
Eine einzige Szene machte Sharon Stone zum Sex-Symbol der 90er-Jahre: In «Basic Instinct» (1992) schlägt die 1958 in Meadville im US-Bundesstaat Pennsylvania geborene Schauspielerin beim Verhör mit Michael Douglas (75) die Beine übereinander – und trägt unter dem weissen Kleid nichts. Der Film von Paul Verhoeven (81) markierte ihren Durchbruch, war aber auch eine Hypothek. Ausser ihrer Rolle in «Casino» von Martin Scorsese (77) im Jahr 1995, für die sie einen Golden Globe gewann und für den Oscar nominiert war, spielte sie meist in erotisch angehauchten Filmen.
2001 erlitt sie eine Hirnblutung und schwebte über eine Woche lang in Lebensgefahr. Seither wählt sie ihre Filmrollen gezielt. Kenner rühmten ihren Auftritt 2006 in «Bobby» von Emilio Estevez (57) besonders. Stone war zwei Mal verheiratet und hat drei Adoptivsöhne.