Die gute Nachricht zuerst – für «Mad Max»-Fans! Es geht weiter mit der Blockbuster-Serie. Die weniger gute Nachricht: Charlize Theron (44) wird nicht mehr dabei sein. Da die Handlung in der Vergangenheit spielt, wird Theron durch eine jüngere Schauspielerin ersetzt. «Eine bittere Pille», gesteht sie. Charlize spielt jedoch weiterhin eine Action-Amazone. Im neuen Netflix-Hit «The Old Guard» führt sie eine Truppe unsterblicher Krieger an.
Sie suchen im Film nach dem richtigen Weg im Leben. Haben Sie den Ihren gefunden?
Charlize Theron (lacht): Mann, wenn ich überlege, wie oft wir uns das alle fragen. Man geht immer wieder durch Phasen im Leben, die einen in eine bestimmte Richtung führen. Für mich sind die Wegweiser stets die Menschen, die ich liebe. Und meine Leidenschaft fürs Reisen treibt mich an.
Aber woher wissen Sie, wohin die Reise gehen soll?
Das weiss niemand! Man entwickelt sich im Leben ja auch weiter und schlägt andere Wege ein, die man vorher nicht gewählt hätte. Wichtig ist, dass man oft hinterfragt und so erkennt, dass man eventuell auf dem Holzweg ist.
«The Old Guard» hat viele Actionszenen. Ist es in den 40ern schwierig, dafür in Form zu kommen.
40 ist nicht mehr wirklich so, wie 40 früher war. Ich erinnere mich daran, wie ich als Kind alle Familienmitglieder, die älter waren, gleich als uralt abtat. So ist es heute nicht mehr. Ich glaube, Alter ist eine Mischung aus Einstellung und wie man sein Leben lebt. Als Ex-Ballerina achtete ich schon immer sehr stark auf meinen Körper. Deshalb ist es für mich auch nicht so schlimm, älter zu werden, denn von der Fitness her habe ich nicht wirklich abgebaut. Ich hatte schon mit Mitte 20 Muskelkater nach harten Szenen – so wie heute auch. Mittlerweile bin ich aber etwas klüger geworden und gönne meinem Körper auch mal Erholung.
Wie bleiben Sie so fit?
Indem ich durchgehend Ausdauer- und Krafttraining mache. Und ich ernähre mich sehr gesund. Am wichtigsten ist es allerdings, Pausen einzulegen, wenn mein Körper mir das sagt!
Dennoch sollen Sie nach Ende der Dreharbeiten drei OPs gehabt haben.
Wegen eines verrücken Unfalls. Mein Daumen hat sich in einer Szene in der Kleidung eines Statisten verfangen. Er hat sich abrupt weggedreht, und alle meine Sehnen sind gerissen. Ich hatte fürchterliche Schmerzen, aber ich musste noch drei Wochen bis zum Ende durchhalten. Ein Nerv war beschädigt, und es hat drei Eingriffe gebraucht, um alles zu reparieren. Doch jetzt ist mein Daumen wieder wie neu!
In Amerika hofft die «Black Lives Matter»-Bewegung, die Gesellschaft gerechter zu machen. Haben Sie mit Ihren Kindern Jackson (8) und August (4) schon über Rassismus gesprochen?
Es ist eine komplizierte Sache, weil meine Kinder noch so jung sind. Aber natürlich habe ich das Thema angesprochen. Als Eltern hofft man, dass du sie vor allem Schlechtem beschützen kannst.
Wie schwierig war für Sie das Gespräch?
Es waren viele Gespräche, die sich noch weiter fortsetzen werden. Es ist schwer, weil du als Mutter spürst, dass du von deinen Kindern ein Stück Unschuld stiehlst. Aber ich komme nicht darum herum, ihnen zu sagen, was ihre Vorfahren wegen ihrer Hautfarbe erleiden müssen. Und noch weiter leiden müssen.
Sie abzuschirmen, wäre also nicht besser?
Nein, ich glaube fest daran, dass es wirklich gefährlich ist, wenn man nichts sagt. Ich will meine Kinder mit einbinden und sie sind auch sehr interessiert. Sie haben sogar Schilder gemalt, die sie ans Fenster halten, wenn wir zum Einkaufen fahren. Ich glaube, das gibt ihnen das Gefühl, etwas zu tun. Und es ist sehr altersgerecht.
Sie sind Single. Wünschen Sie sich in solchen Zeiten wie jetzt nicht einen Partner, der Sie unterstützt?
Nein, das ist nicht etwas, was mir fehlt oder ich gerade brauchen würde. Ich bin jemand, der das Glas im Leben immer halb voll und nicht halb leer sieht. Ich habe meine Kinder. Und ich habe auch meine Mutter um mich herum. Das ist alles, was ich momentan brauche.
Worauf freuen Sie sich am meisten, wenn die Dinge nach Corona hoffentlich wieder normal laufen?
Die Kids in die Schule schicken zu können. Ich will einfach nicht mehr selbst zu Hause unterrichten und schätze ihre Lehrer mehr als je zu vor. Ausserdem habe ich festgestellt, dass ich fürchterlich schlecht in Mathe bin. Das wird mir auch von meiner Älteren an den Kopf geworfen (lacht).
Dafür müssten Sie ja als Fremdsprachenlehrerin gut sein. Sie sind in Südafrika gross geworden und Ihre Mutter ist deutschstämmig. Wie viele Sprachen beherrschen Sie?
Ich spreche Afrikaans, Englisch und Italienisch. Italien war das erste Land, in das ich mit 16 gereist bin. Es wurde ein wenig zu meiner zweiten Heimat. Mein Deutsch ist leider nicht so gut, weil meine Mutter und ich uns immer nur auf Afrikaans unterhalten haben.
Zeigen Ihre Kinder Interesse an Ihrem Beruf?
Meine Kinder lieben alles, was körperbetont ist. Sie sind neugierig und wollen Neues entdecken. Ich versuche ihnen als Mutter so viele Möglichkeiten anzubieten wie nur möglich. Ob Martial Arts, Ballett oder Musikunterricht. Meine kleine August ist von Natur aus eine sehr gute Ballerina. Und Jackson liebt es, Geige zu spielen. Ansonsten wird in unserm Haus viel getanzt, und es läuft immer Musik. Und da ihre Oma Gerda mit Leidenschaft Golf spielt, werden sie nicht darum herumkommen, das auch bald lernen zu müssen.
Charlize Theron (44) wuchs in Südafrika auf. Als sie 15 Jahre alt war, erschoss ihre Mutter den gewalttätigen, alkoholkranken Vater vor ihren Augen in Notwehr. Mit 16 gewann Charlize einen Modelwettbewerb und zog nach Mailand (I). Sie wurde Balletttänzerin und siedelte nach New York um. Eine Knieverletzung beendete ihre Karriere, Theron wurde Schauspielerin. 2004 gewann sie für «Monster» den Oscar. Genial war sie auch 2009 in «The Road». Zu Therons Ex-Freunden gehören Sänger Stephan Jenkins (55) und Schauspieler Sean Penn (59). 2012 adoptierte sie einen Jungen, 2015 ein Mädchen.
Charlize Theron (44) wuchs in Südafrika auf. Als sie 15 Jahre alt war, erschoss ihre Mutter den gewalttätigen, alkoholkranken Vater vor ihren Augen in Notwehr. Mit 16 gewann Charlize einen Modelwettbewerb und zog nach Mailand (I). Sie wurde Balletttänzerin und siedelte nach New York um. Eine Knieverletzung beendete ihre Karriere, Theron wurde Schauspielerin. 2004 gewann sie für «Monster» den Oscar. Genial war sie auch 2009 in «The Road». Zu Therons Ex-Freunden gehören Sänger Stephan Jenkins (55) und Schauspieler Sean Penn (59). 2012 adoptierte sie einen Jungen, 2015 ein Mädchen.
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