Kirk Douglas hat das Tempo ein bisschen gedrosselt. Nachdem er vor fünf Jahren noch tatkräftig mithalf, an Thanksgiving Truthahn-Essen an Obdachlose zu verteilen, lässt er sich heute nur noch selten in der Öffentlichkeit blicken.
Als ihn der Jüdische Weltkongress Mitte November in New York mit einem Preis für sein Engagement für die jüdische Kultur ehrte, nahm Oscar-Preisträger Michael Douglas die Auszeichnung im Namen seines Vaters «als verfrühtes Geburtstagsgeschenk» entgegen.
Kurz zuvor hatte der «Wall Street»-Darsteller in der britischen TV-Sendung «The Jonathan Ross Show» versichert, dass es seinem Vater «absolut grossartig» gehe. Mit einem Rollator als Gehhilfe «fliege» er regelrecht.
Er sei - so Michael weiter - «super stolz» auf seinen Dad, der sich als Sohn jüdisch-russischer Einwanderer aus ärmsten Verhältnissen hochgearbeitet habe und nun sein Millionenvermögen für gute Zwecke spende. Mit 100 Jahren arbeite er an einem weiteren Buch, basierend auf Briefen, die er seiner Frau Anne geschrieben habe.
Kirk Douglas spielte in mehr als 80 Filmen mit, oft unter grossen Regisseuren wie Billy Wilder, Howard Hawks, Otto Preminger und Elia Kazan. Allein mit seinem Leinwandfreund Burt Lancaster stand er sieben Mal vor der Kamera - angefangen beim Gangsterdrama «I Walk Alone» bis hin zu der selbstironischen Gaunerkomödie «Tough Guys».
In seinen Filmen hatte Douglas eine Vorliebe für Bösewichte, Draufgänger und schmutzige Helden. Drei Mal wurde er für den Oscar nominiert: für die Rolle des rücksichtslos-ehrgeizigen Boxers in «Champion», für den machtbesessenen Filmproduzenten in «The Bad and the Beautiful» und für sein eindrucksvolles Künstlerporträt «Vincent van Gogh - Lust for Life». Erhalten hat er 1996 dann den Ehren-Oscar für sein Lebenswerk.