Uwe Ochsenknecht ist in «Männer» einer Leoparden-Unterhose an der Seite von Heiner Lauterbach Fahrstuhl gefahren. Er hat für «Schtonk!» Hitlers Tagebücher gefälscht. Und er hat den Trend, dass Schauspieler ihren Kindern exotische Namen geben, massgeblich mitgeprägt.
Interviews zum 60sten gibt er nicht. In seiner Biografie «Was bisher geschah» hat sich der Schauspieler, Musiker und Vater von vier Kindern eigentlich schon alles von der Seele geschrieben. Darin sind einige uneitle Sätze zu lesen: «Ich brauchte - das gebe ich offen zu - schöne Frauen, um mich mit ihnen aufzuwerten.»
Uwe Adam Ochsenknecht wurde in Biblis (Hessen) geboren und wuchs in einfachen Verhältnissen in Mannheim auf. Die Kultur der amerikanischen Soldaten und der Rock'n'Roll prägten seine Jugend. Er war einer der Jungen, die mit dem Kassettenrekorder die neuesten Hits aus dem amerikanischen Sender AFN aufnahmen.
Als Teenager flog Ochsenknecht vom Gymnasium, machte seinen Hauptschulabschluss an der Abendschule und ging auf die Schauspielschule in Bochum. Ihn ärgert es, wenn sich irgendwelche Fernsehsternchen Schauspieler nennen dürfen. Ochsenknecht legt Wert aufs Handwerk. «Die grösste Kunst ist, eine Leichtigkeit zu transportieren, die mühelos wirkt», sagt er.
Nach den frühen Film-, Fernseh- und Theaterrollen wurde er Mitte der 80er Jahre zum Star - mit Doris Dörries Sensationserfolg «Männer». Dabei hielt Ochsenknecht das Drehbuch über eine Frau zwischen zwei Männern zunächst nicht für den grossen Kracher. Die Leo-Unterhose, die er für die berühmte Paternoster-Szene tragen musste, fand er schrecklich. Aber die Rolle war sein Durchbruch. Bis heute hat sich Ochsenknecht in der deutschen A-Liga gehalten.
1989 lernte Ochsenknecht seine Frau Natascha kennen, mit der er drei Kinder hat: Jimi Blue, Wilson Gonzalez und Cheyenne Savannah. Sohn Rocco stammt aus einer früheren Beziehung. Zu den Namen: «Ochsenknecht» sei so ein grundsätzlich hässlicher Name, den könne man nur mit solchen Vornamen wiedergutmachen, sagte Mutter Natascha einmal.